Serotonin

So geht UK-Gitarrenpop geschmeidig über den Gaumen. Mit Euphorie, Synths und Neuro-Chemie wird depressive Verstimmung in Indielandia kuriert.

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Nach außen hin sind die Mystery Jets keine Vater-Sohn-Band mehr. Das Quintett ist auf ein Quartett geschrumpft, die grauen Haare sind von den Bandfotos verschwunden. Der Londoner Indie-Guru Erol Alkan (der mit den Bookings für seinen wöchentlichen Trash-Club lange Zeit immer neue Hype-Vorstufen generierte) protegiert die Mystery Jets noch immer. Vor allem aber bekommt die Band mit teurem Studio, noch teurerem Produzenten und dem etablierten Rough Trade Label im Rücken noch eine Chance ihr Songwriting in Richtung Pop zu verfeinern. Geschmackssichere Inspirationsquellen wie XTC, Roxy Music oder Razorlight und Tonnen kleinerer Zitate verschmelzen auf „Serotonin“ zu cleverem Pop. Uptempo-Songs mit griffigen Melodien überschlagen sich mit Klagechören, Songs nehmen eingängige, aber nie die vorhersehbarsten Melodiekurven und Wendungen, werden mit wohldosierter 80s-Stimmung unterlegt und ausgesucht durch die Verzerrer geschleift. Von der Grundidee ist das nicht ganz neu und nicht ganz aufregend. Uneingebildet schlau geschriebenen Pop bekommt man andrerseits auch nicht täglich auf den Speiseplan.

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