Sind Fünfjährige eigentlich politisch? Der kleine Said ist ein überaus angepasstes Kind, dem viel daran liegt, seinen Eltern zu gefallen.
Also läuft er auf Demos mit, schwenkt rote Fahnen und skandiert trotzkistische Slogans. Seine Eltern sind nämlich Mitglieder der Socialist Worker’s Party und haben kein geringeres Ziel, als die Weltrevolution in den USA zu beginnen. Für den Jungen wird die große Politik an ganz alltäglichen Dingen spürbar – etwa, als er plötzlich keine Weintrauben mehr essen darf. Seine Mutter unterstützt den Boykott aus Solidarität mit den amerikanischen Landarbeitern. Manchmal wütend, bisweilen traurig und meistens einfach urkomisch schildert Sayrafiezadeh autobiografisch seine Kindheit. Sein Vater glänzt außer durch revolutionären Eifer vor allem durch Abwesenheit – und wird von Mutter und Sohn zunehmend verklärt. Als der erwachsene Said von seiner Freundin gefragt wird, bezeichnet er sich zwar ohne Zögern als Kommunist. Auf genaueres Nachfragen gibt er dann aber zu, auch nicht so genau darüber Bescheid zu wissen. Hätte er eine Therapie gemacht, wäre die Welt um einen genialen Erstling ärmer.