Drei Brüder und ein Drummer haben ihr Songwriting verfeinert. Statt englischem 60s-Epigonentum gibt es nun griffigen Progressive Pop.
The Bishops, The Blood Arm und The Shutes tragen nicht nur gemeinsam das „The“ im Namen, sie sind auch im selben Business-Netzwerk gelandet, teilen sich Label und Promotion und werden auf derselben Presse-CD verschippert. So weit, so willkürlich die Zusammenlegung in denselben Text. Tatsächlich haben die drei Bands bis auf einen recht englischen Stil wenig gemein. Bei The Blood Arm äußerst sich das in vollkommen austauschbarem Hysterierock wie man das sonst nur von Coverbands an der Hauptschule kennt. Mehr muss man nicht wissen – und sich schon gar nicht merken. The Shutes haben ihre ersten fünf Songs deutlich eigenständiger hinbekommen. Ihr träumerischer Pop taucht den Kopf nicht zu tief in die Shoegaze-Schublade, orientiert sich zwar zwischendurch an The Drums, aber ohne deren fast naiv-jugendlichen Schmelz zu imitieren. Auf fünf Songs bleiben sie allerdings noch zu ungreifbar. Die Bishops wiederum haben von den drei Bands hier den ungewöhnlichsten Schritt getan. Sie sind gereift, machen die Verzerrer fast gar nicht mehr an, experimentieren mit Grooves, brüchigen Takten, wirken nachdenklicher. Die Songs schrauben sich erst nach dreimaligem Hören so richtig ins Ohr. Die Produktion hinkt den überraschend nuancierten Songs leider hinterher – für ein kommendes Album ist „Sojourn“ aber ein Wachrüttler. Der Band könnte nach den Mystery Jets ein weiteres großes Avant-Pop-Album im Jahr 2010 gelingen.