Man kennt das: man sucht leicht renitenten Electro-Pop, für was auch immer. Besser als von Kitsuné geht es immer noch sehr selten.
Ein Hype nützt zweifelsohne. Doch irgendwann ist der Hype vorbei und das echte Leben beginnt. Beides hat das französische Kitsuné-Label bisher souverän gemeistert. Seit 2005 hat das Label für Mode und Musik seine Kitsuné Maison Compilations veröffentlicht und damit eine globale Welle von tanzbarem, leicht verquerem und jugendlichem Electro-Pop losgetreten. Doch auch in der Zeit, in der sich Hipsters schon längst dem Trend der kommenden Kalenderwoche zugewandt haben, statt Kitsuné nach dem nächsten Ding abzuhören, und selbst Musikbedienstete bei Fashion Shows und in der Werbung nach alternativen Soundtracks zur schönen Gegenwart suchten, ja, selbst da bewahrte das Pariser Label Stil und Talent. Immer wieder konnte man Durchstarter zuerst auf Kitsuné-Compilations hören. Ausgabe Nummer 10 feiert man mit ein paar alten und reichlich jungen Freunden: Alexis Taylor von Hot Chip, Digitalism, Twelves, Yelle oder Two Door Cinema Club gehören zu den etablierten Namen. Manchmal schaut die Langeweile um die Ecke, aber über 25 Tracks und zwei CDs hinweg ist die Dichte eingängiger, gleichzeitig ungewöhnlicher Einfälle – Melodien, Arrangements, Sounds – doch erstaunlich hoch.