Herbstdepression mit Falsett-Ausflügen in die ewigen Indie-Jagdgründe. Unaufgeregtes für halbwache Teestunden.
„This is a song about the rain forest“, lässt uns der gewaltige Intro-Song wissen, während er sauber aus der Reihe tanzt. Ein einsames Metallophon, ein Häufchen Streicher und ein schwer zu definierendes Holzblasinstrument beschwören zum schweren Paukenschlag eine spannungsgeladene Filmmelodie, die sich (noch irreführender) kurzfristig in Rap-Ähnlichem verstrickt. Ganz so, als wären es vollkommen andere Musiker, nein, sogar ein gänzlich anderes Genre, entwickelt sich das Album in eine andere Richtung und bleibt aber gleichzeitig auch in seiner Entwicklung stehen. Denn der Rest plätschert milchglasig ruhig dahin. Beattechnisch wurde mit recht wenig Kreativität gefuhrwerkt. Mit Beginn des zweiten Titels swingen sie völlig verändert fröhlich, wie das Kuckuck-Spiel im Namen und das Coverdesign verheißen. Eine Melodie, die verdächtig an das Phantom der Oper erinnert, versucht kurz noch die Spannungsladung des Anfangsschockers zurückzuholen, aber keine Chance. Positiverweise geflohen in den Strudelteig gezogenen Gesang. Nach ihren Debütalbum 2004 liefern die Wiener Peekaboo nicht gerade unverkennbare Originalität, aber in richtiger Dosierung Beruhigendes für die Winterzeit.