Smother

Ein weiterer Balance-Akt in Falsett-Gesang beschert streckenweise Unheimlichkeit und betört gleichzeitig auf bizarre Weise.

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Alle reden von der Atomwolke. Hier kommt "Smother" (zu Deutsch: die Staubwolke), das dritte Album der britischen Wild Beasts. “I take it in my mouth / just like a lion takes his gain” eröffnet die neueste Platte der Wild Beasts. Formuliert wird ein Song über Gier, Macht und den Löwenanteil. Gleich noch einem Tier ist die erste Single „Albatross“ gewidmet – drei Minuten Gelassenheit, elegischen Streicherklänge und Xylophon-Hauch als Ode auf den Meeresvogel. Generell ist zu beobachten, dass die Beasts nun deutlich elektronischer klingen als auf ihren früheren Alben »Two Dancers« und »Limbo, Panto«. Neben dem eleganten mondänen Stil der Briten waren ihre zwei Gesangstimmen immer schon eines ihrer auffälligsten Merkmale. Tom Fleming singt im Bariton, Hayden Thorpes im Falsett. Zwar spielt vor allem Thorpes Kopfstimmen-Gesang und die klassische Band-Instrumentierung aus Bass-Gitarre-Schlagzeug-Klavier weiterhin die tragende Rolle, aber das treibendend Schwungvolle wurde durch sanftes Trommeln und elektronische Verzerrungen gedrückt. Erhalten geblieben ist uns also das teils zittrige fast schon heulenden Falsett-Drama, der nach wie vor pathetisch und verträumt das typische Wild Beasts Moment und ihren Wiedererkennungswert sichert.

Bild(er) © Copyright: Klaus Thymann
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