Buddy Holly ins Jetzt holen? Erwartbar, dass das trotz einer langen Liste großer Namen nur cirka zweimal gelingt.
Buddy Holly würde am 9.9. 2011 seinen 75. Geburtstag feiern. Typischerweise fragt man in dieser Situation nun drei oder vier etablierte Musiker nach einem Coversong und füllt den Rest mit günstigen Interessenten an. Nicht so hier. Bekannte Namen überall. Was allerdings auch wieder nichts dran ändert, dass die Vorlagen von Buddy Holly, der immerhin noch vor Elvis ganz wesentlich Rock’n’Roll in den Fünfzigern popularisierte, für viele der Coverenden zu groß, zu wirkmächtig oder auch zu respektabel waren. Die Ausnahmen sind schnell genannt: My Morning Jacket, Nick Lowe und Patti Smith. Zwei von ihnen wählen einen historisierenden Stil, nur Patti Smith wringt dem Original von „Words Of Love“ eine kaum zeitlich verortbare Stofflichkeit ab.
Erstaunlich bei der Auswahl ist unter anderem, dass die Black Keys zweimal an erster Stelle angeführt werden, am Cover und in der Playlist; und das wohl weniger, weil ihre Coverversion so gelungen ist, sondern weil ihr Name offenbar derzeit im Zielmarkt USA als am zugkräftigsten betrachtet wird, und zwar noch vor Cee Lo Green, Kid Rock, Julian Casablancas, Modest Mouse oder Lou Reed.
Vom Rest des Haufens scheitert nicht jeder so umfangreich wie Paul McCartney. Casablancas klingt kaum nach Casablancas, Florence + The Machine nach B-Seite. Countryeske Wurlitzerware wie von Jenny O. oder Karen Elson entfaltet wohl erst in einem schummrigen Beisl am Wiener Gürtel seinen ganzen Reiz und auch die sonst doppelbödigen She & Him haben zu oft ins Regionalradio geschaut. Da wird doch lieber weiterhin mit dem Original geravet.Rave On Buddy Holly by concordmusicgroup