Neu? Keinesfalls. Aber wer so Ariel Pink, Metronomy und Twin Shadow neu kombiniert, darf ein Jahr zu spät kommen.
Erinnern wir uns: vor fünf Jahren spuckte ein französischen Label mit Namen Kitsuné in schöner Regelmäßigkeit Songs aus, die ganz in den Achtzigern abtauchten und ihre Jugend verschwenden wollten. Die Lebenslust wurde auf leicht hysterische, billig produzierte Synth-Tracks gepackt. Der arge Einfall zählte, immer wieder auch der Style, weniger die Umsetzung. Fünf Jahre später – genau, heute nämlich – lässt sich damit immer noch hervorragend Musik machen, sofern die Hysterie zurückgedreht und die Müdigkeit in den Knochen aufgedreht wird. Musik sollte dieser Tage bitte eher unglaublich erschöpft, weich und abgetaucht klingen.
So wie Part Time, das Soloprojekt von David Speck aus San Francisco. Part Time nehmen – zwar sicher nicht gezielt, aber doch – die soften Indiepop von Ariel Pink, das dürre Soundgewand von Metronomy und die hymnisch-kühle Ambivalenz von Twin Shadow. Hört sich ja nur zu gut an. Was allerdings jeweils fehlt ist die psychedelische Abgedrehtheit, die mutige Einzigartigkeit der Soundästhetik und die poppige Eingängigkeit. Part Time strahlen so oder so eine sedierte Eleganz aus, „What Would You Say?“ klingt nach Funk auf Codeine, nach dem Nachhall eines Abschlussballs und Popgeschichte durchs Pixel-Milchglas.