Watch The Throne

Ego und Gold – daraus ist dieser Thron gestrickt. Prince und Jacko, Madonna und Gaga, Picasso und Pollock wären ähnlich nicht auf einen grünen Zweig gekommen.

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Spiel nur einen Song von „My Dark Twisted Fantasies“ an und mit einem Mal fallen alle Schwächen dieser monströsen Zusammenarbeit auf. Zwei übergroße Egos versuchen hier aus Respekt ihrem ikonischen Gegenüber Raum zu lassen, nur bremsen sie dabei auch ihre eigenen Stärken ein. Die Momente, in denen sich Kanye und Jay-Z treffen, sich beschnuppern, in den Orbit des anderen eintreten, wirken inszeniert. Die haarkleinen Nuancen und Spielereien, die Kanye West auf seinem famosen Opus letztes Jahr verschwendete, waren hier nicht möglich. Wie in einer großen Koalition werden strittige Posten mit neutralen Personen besetzt. Statt zu viel Kanye-Produktion dürfen RZA, Neptunes und Swizz Beats auch für je einen Track auf dem Thron probesitzen.

Ego, Ruhm, Macht, Reichtum und Von-Allem-Noch-Einmal-Doppelt-So-Viel bestimmen die Texte des Albums. Dabei wären Kanye und Jay-Z der Inbegriff der Bravado-Rapper mit gesellschaftlichem Gewissen. Dieses Mal vergessen sie darauf – hmmm, nächstes Mal? All das macht aus „Watch The Throne“ noch längst kein schlechtes Album, sehr wohl aber eines, das dem enormen Erwartungsdruck nicht standhalten kann.

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