Die Hanseaten um Steve Bug und Co. pokern abermals zwischen Big Blind und Big Beat und zaubern eine stimmige Werkschau.
Bereits die neunte Label-Compilation wirft das Hamburger Label Poker Flat nun auf den Markt, ohne jedoch dabei offensichtlich an Qualität zu verlieren. Eine Werkschau die vielfältiger nicht sein könnte, zwischen funky aber doch straightem Techno, Minimal und Old School House-Tunes bewegen sich die 26 Nummern aus dem Katalog des Labels, alte Hasen wie junge Talente kommen gleichermaßen zum Zug, nur um sich förmlich gegenseitig zu pushen.
Label-Head Steve Bug beweist wie eh und je ein gutes Händchen und sorgt für eine stimmige Mischung. Drückende Basslines und ein steter Groove bilden meistens gleichzeitig die Basis der Tracks, neben Daniel Dexter oder Lee Curtiss spielen sich Newcomer wie F.E.X. & Ron Costa in den Mittelpunkt und zeigen, dass auch in Zukunft das Label an der Elbe noch einige Asse im Ärmel hat.
Innovative oder gänzlich neue Wege werden selten eingeschlagen, dies stört aber nicht weiter und ist auch nicht der Anspruch an die Poker Flat-Crew die mit ihrer klaren Soundsprache ohnehin Track für Track ein Statement abliefert. An dieser Stelle gehört jedoch bestimmt Ribn erwähnt, der mit seinem Dub-infiziertem „Siam“ der Compilation einen ganz besonderen Moment beschert, düster und unbeschwert zugleich, arbeitet er sich vorwärts hinein in die Nacht. Die Vocal-Tracks halten sich bis auf wenige Ausnahmen, zum Beispiel bei Adultnapper im Verbund mit Black Light Smoke, im Hintergrund und lassen den deepen, verspielten Sound ohne Kompromisse und Ablenkungen auf den Hörer wirken.
Am Ende bleibt eine überaus stimmige und durchwegs starke Werkschau die aufgrund ihrer Gleichmäßigkeit und Zielstrebigkeit selten an Fahrt verliert, das Kollektiv ist meistens dann doch stärker als ihre einzelnen Glieder.