Einen alten Ford Fiesta habe er, erzählt uns der Autor zu Beginn und man wundert sich, wo da das gute Leben lauert. Doch auf den folgenden Seiten wird klar, dass dadurch die Position des Autors erkennbar wird.
Einer, der sich traditionell am Leben erhält und dabei so manches infrage stellt, erzählt uns hier Geschichten von Menschen, die andere Wege des Broterwerbs einschlagen. Da jeden Tag eine Krise oder eine Rating Agentur grüßt, steigt das Interesse an Systemabweichlern und an deren Konzepten, den Alltag zu bestreiten. Tauschringe, Mülltauchen, »neue Arbeit«, … kurz, das selbstorganisierte Leben bietet viele Optionen für ein einfach gutes Leben und Peter Plöger zeigt anhand der Lebensentwürfe von wirklich neuen Selbstständigen, wie ein Auskommen zu finden ist, ohne sich an ausgetretenen Konsumpfaden zu orientieren. Das Wort »Wachstum« wird dabei wieder sympathisch. Nimmt es einer der Selbsterhalter in den Mund, spricht er wohl über seinen vertikalen Garten und erwähnt dabei, dass es nicht um das Überleben geht, sondern um das selbst in die Hand genommene Leben. In unseren Breiten zählt nicht das Mehr, sondern das Wofür – und das benennt der Titel. Wie sich Leute dieses erarbeiten – dabei aber auch feststellen, um wie viel härter Handarbeit im Vergleich zur Fingerarbeit ist – versammelt das Buch, ohne aber zu den Schmutz unter den Fingernägeln der Subsistenz zu übersehen. Mehr solcher Bücher und Beispiele – warum nicht auch in den Nachrichten?