Der viktorianische Vibrator

Ein Buch mit einem geilen Titel, das eine Chronologie der technischen Kuriositäten bietet. Auf diese Weise wird von den Stromspielchen unserer Ahnen berichtet, wie Telefon und Musik in Verbindung standen und wohin die Wege der Mobilität führten; und für alle, die der Headliner lockt: In der Mitte des Buches gibt es ein paar Seiten über […]

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Ein Buch mit einem geilen Titel, das eine Chronologie der technischen Kuriositäten bietet. Auf diese Weise wird von den Stromspielchen unserer Ahnen berichtet, wie Telefon und Musik in Verbindung standen und wohin die Wege der Mobilität führten; und für alle, die der Headliner lockt: In der Mitte des Buches gibt es ein paar Seiten über diesen Vibrator. Früher hätte man diese Geschichten vielleicht als Futter für Stammtischlacher verwendet – heute füttert man damit eher TechPorn-Blogs. Doch diese Fokussierung auf einzelne Irrwege der Technik, die der gegenwärtige Betrachter als solche bewertet, soll nicht die Qualität des Buches überdecken. All die Anekdoten vermitteln zusammen eine Ahnung davon, wie sich der Fortschritt seine Wege bahnte. Sei es der ziellose Spaß an der Freude, der zu Erkenntnissen führte; etwa zu der, dass Strom nützlich ist und nicht nur Leichen witzige Grimassen schneiden lässt. Oder seien es bestimmte kulturelle Konstellationen, die einer Technik den Vorzug geben, die im Rückblick betrachtet, nicht ideal erscheint. Leider bringt dabei der „Bud Spencer / Terence Hill Jargon“ des Buches eine gewisse Überheblichkeit in der Einschätzung unserer Ahnen mit sich; und das wird auch nicht mit dem allerletzten Absatz wettgemacht, wo sich der Autor darüber Gedanken macht, wie wohl künftige Generationen über unsere gegenwärtige Techniknutzung den Kopf schütteln werden.

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