Industriell-noisige, ästhetisch schwer überholte, Kunststudentenelektronik nach strikter DIY-Ethik.
Die beiden geistesverwandten Labels Robot Elephant Records aus London und Tundra Dubs aus dem kalifornischan Oakland fassen jeweils 5 Tracks ihrer jeweiligen Künstler zu einer gemeinsamen Compilation zusammen. Bei allen Unterschieden im Detail ist das verbindende Element aller Beteiligten ein betont hörbarer roher DIY-Zugang und der Wille zum schnell durchgezogenen, aber bloß nicht zu aufwendigen, Experiment. In Zeiten in denen man auch mit einem relativ geringen Budget in seinem Bedroom-Studio sehr brauchbare Produktionen hinkriegen kann soll der rohe Sound der hier geliefert wird wohl ein umso stärkeres Statement sein. Ob ein solches Statement aber wirklich immer noch notwendig ist, ist eine andere Frage. Kunststudenten die Laptops, Synthies und Gitarrentretminen besitzen und gerade mit soviel Wissen über Songwriting und Produktion ausgestattet sind, um auf Anfrage glaubhaft vermitteln zu können das man ganz bewußt gegen einige dieser Standards verstoßen hat, gibt es ja nicht so wenige. Einige Karrieren sind darauf aufgebaut, dass man sich nicht mit denen messen muß, die so Verwerfliches wie gefälligen Wohlklang oder den Tanzboden im Auge haben.
Konkret gibt es wabernde, angezerrte, kühle Synthflächen, leicht steif gesetze elektroide Preset-Drums, verfremdete, monoton vortragende Stimmen mit einer Tonne Industriegebäudehall drauf und staksige Dreitonmelodien die gerne auch mal im fahlen Großraumdisco-/ Trance-Sound daherkommen. Der untere Bassbereich spielt kaum eine Rolle, dafür sind die Mitten aggressiv zugemüllt. Wenn man das genau so haben will und auf diese, von jedem Funk bereinigte, Weise etwas leer und erschöpft wirkende Zombie-Rave/Industrial-Grundstimmung steht, ist man hier richtig.