Phon.o’s Album-Einstand auf 50Weapons bietet ein famoses Licht/Schatten-Spiel für UK-Bass-Afficionados, Dub-Techno-Raver und Soul-Schwärmer.
Phon.o’s „Black Boulder“ ist das erste Album der Talentschmiede 50Weapons, dass kein reines Debüt ist, trotzdem bzw. gerade aufgrund der unzähligen Label-Stationen von Carsten Aermes alias Phon.o kann man es durchaus als solches sehen. Bereits über ein Jahrzehnt ist er mit diversen Projekten unter den verschiedensten Labeldächern unterwegs, auf dem Monkeytown-Tochterlabel zeigt er sich nach einer Handvoll EPs nun erstmals seit vielen Jahren in voller Länge.
Von dem anfänglich so im Vordergrund stehenden Glockenspiel bleibt nicht allzu lange etwas über, wenn Phon.o alsbald seine stärkste musikalische Waffe einsetzt – seine nie aufdringlichen, jedoch unausweichlichen Basswellen. Somit zeigt sich gleich zu Beginn der rote Faden, den sich Phon.o für sein Album zurechtgelegt hat, ein famoses Licht/Schatten-Spiel zwischen deepen Beats, souligen Vocals und groovenden Clubtracks.
Da wären zum einen das hervorragende „Leave A Light On“ mit Newcomer Tunde Olaniran, der Phon.os Sound mit seiner innigen Soulstimme die nötige Wärme verleiht oder zum anderen „ABAW 723“, legitimer Nachfolger zu Benjamin Damage & Doc Daneeka’s Hit „Creeper“. Wo andere Künstler belächelt werden, setzt er erneut mit seinem Hell/Dunkel-Wechsel an, weicht charmant jeglicher Diskussion aus, um dann dem Sound seinen eigenen Stempel zwischen UK Funky und Dubstep-Beats aufzudrücken. Genau das – und natürlich der charakterisierende Berliner Dub-Techno-Sound – ist es, was Phon.os 50Weapons-Erstlingswerk so spannend macht.