Der ewiger Romantiker hat den Bogen überspannt, der Kitsch schnalzt über die Schmerzensgrenze.
Maximilian Hecker ist nun an einer Schmerzensgrenze angelangt und dabei sind Schmerzensgrenzen oft etwas Gutes, innovativ und die Melancholie der Hörer beflügelnd nach dem Motto „Wecke den Emo in dir!“. In diesem Fall geht es gegenteilig zu. Geschliffen und schleifend, balsamiert mit ätherischen Ölen beschert der Berliner eine Nahtoderfahrung mit langweiligem Kuschelrock. Poliert erklingen mittelprächtige Coldplay-Anleihen und mit Karamell-Zuckerl geschmierter Thom-Yorke-Gesang.
Dass er sich nun vollends auf die Kuschelrock-Seite geschlagen hat, lässt einen wimmern und dabei vor langweiliger Erschöpfung einschlafen. In der Nummer mit dem pathetischen Titel “Why The World Has Turned For Us” bleibt die Ähnlichkeit zu James Blunt nicht nur beim Aussehen. Der Song beginnt mit der exakt selben schwelgerischen Melodie, die nur vom Klavier bestimmt wird. Generell beherrscht das Piano die Melodie und das auf einfach gestrickte Weise, es bestreitet das Minimal-Arrangement, dem Hecker hauchend Vocals beigibt. Disharmonien gibt es viel zu selten. Sie werden in breitgezogenen Klangflächen ertränkt. Pathetische anschwellend mündet das, was wellenartig aus den Synthies kommt, im Decrescendo. Im Refrain leuchtet ein Glockenspiel in warmen Farben, die Synths ziehen unweigerlich in immaterielle Sphären der Glückseligkeit, die der Titel schon frohlockt. Der hohen Falsettstimme entwischt noch ein gefühlvoller Seufzer. Da ist wohl doch nur von einer Fata Morganga die Rede, die wahre Wonne muss weniger eintönig klingen. What the Heck(er)?