Alva Noto und Bytone bringen Marktforschung zum Klingen. Der Beginn der Serie schubst klare Beats, Design und Clicks’n’Cuts hin zum Gesamtkunstwerk.
Wenn man über die Musik von Diamond Version spricht, bilden sich fast zwangsläufig schlimme Substantivketten. Das wäre zwar irgendwie in durchschnittliche Sätze übersetzbar. Aber definitiv nicht angemessen. Diamond Version ist scharf, hart, klar. Es ermöglicht Wandel. Ideen fürs Leben. Innovation für eine sichere Welt. Macht. Glaubt. Fühlt. Und Diamond Version bringt in seinem Mission Statement noch cirka 117 weitere Slogans aus der Markenwelt, die alle Kritik fahren lassen. Better living – Loving It. Oder um mit Daft Punk und Radiohead zu sprechen: Fitter, faster, better, happier, more productive. Das könnte man etwas gar konsumkritisch finden, wenn sich das Label nicht schon öfters selbst auf die Schneide des Marktes gesetzt hätte. Das Label Raster Noton verzweigt gern seine Releases wie die Versionen offener Software, als Serien, Versionen, Fortsetzungen, Variationen.
Auch Diamond Version wird so sein: das Duo entstanden aus Olaf Bender aka Bytone & Carsten Nicolai aka Alva Noto / zwei von drei Gründern / der 2 vorangegangenen Labels: Rastermusic & Noton / das Duo hat sich aus Live-Settings gegründet / erstmals Sonár Festival 2012 / und wird 1, 2, 3, 4, 5 EPs veröffentlichen. Sounds und Ästhetik werden umgeschrieben. Design, Brand Claims, Digitalität die Themen.
Beide Artists haben immer schon die Eigenheiten der digitalen Klänge, Sounds und Bilder besonders heraus gestrichen. Es ist erstaunlich wie lange sich diese Ästhetik weitertragen lässt. Die erste EP klingt nun nach hypersynthetischem, aber sonst nicht weiter bemerkenswertem Electro. Aber Musik ist nicht alles. Geiziges Design und geile Waren stehen am Beginn eine innvationen Serie, sagt der Hausverstand.