Proxys Stadion-Distortion-Rave eignet sich höchstwahrscheinlich besser zum Remixen als für eine Homelistening-Session. Der rote Faden fehlt, roter Pegel nicht.
Part 1 des „Music From The Eastblock Jungle“-Doppelreleases geht es gleich übergroß an, wie man es von Proxy gewohnt ist. Proxy, jenes, Achtung überstrapazierte Phrasendrescherei, Wunderkind von anno dazumal – circa 2008, liebt seit jeher die dicken Beats und das Übersteuern aller vorhandenen Spuren. Daran hat sich auch 2012 nichts geändert, soviel vorweg.
Jedoch oder gerade wegen der Hereinnahme einige Distortion-Rave-Klassiker wie etwa „Raven“, welcher um 2008 von Crookers und Konsorten zu Höchstleistungen getrieben wurde, oder eben „Dance In The Dark“, wirkt das gebotene Programm doch recht unfertig und zusammenstückelt. „Music From The Eastblock Jungle“ ist eine reine Song-Collection, es gibt keinen roter Faden und es wird auch merklich kein Gedanke an das Format Album verschwendet. Alte Single hier, neuer Wummerer dort.
Großraum-Rave, Stadion-Distortion und sogar ein, zwei ruhigere Tracks vermengt Proxy zu einer, nennen wir es, Werkschau. Man bekommt einen guten Überblick, über Höhen und Tiefen des ehemals so rastlosen Russen und das Album bietet dann mit „Shut Up!“ und „Abyss“ doch ein recht versöhnliches und akzeptables Ende.
Allerdings bleibt festzuhalten, für ein Debüt-Album, dass so lange auf sich warten hat lassen, wirkt Part 1 relativ enttäuschend und ernüchternd, gespannt auf Part 2 sollte man trotzdem sein und bleiben.