Schummriges Dimmlicht für bettwarme Bluegrass-Lieder aus Michigan.
„It´s not right to kill the chill, that defines the warmth there inside. I`m ill and most likely will never get right here inside.“ So schlurft es eine Stimme, gegen die jene von Conor Oberst noch kräftig klänge, mit zähflüssigen, beliebig sich reimenden Wörtern in sich hinein. Sie klingt schwächlich, wie aus einem von Halsweh geplagten Rachen.
Bei Frontier Ruckus scheint der Folk aus Michigan nach einem Prinzip sortiert zu sein: Die akzeptableren, eingängigen Songs findet man hinter weniger eingängigen Titeln „Carening Catalog Immemorial“ und „In Protection Of Sylvan Manor“. Mit exakt derselben Melodie beginnt das Nachfolgelied als eine Rutsche zurück zur den schleifenden weinerlichen Seite. Unglaublich schräg-schirche oder einfach falsche Akkorde schieben sich da mühsam bis zum Albumende. Bluegrass wie aus der Kennmusik von Franklin. The Turtle bringt einem jedenfalls nur sehr angedeutet, aber nicht glaubhaft das Vorstadtleben der Jugend in Detroit Metro näher. Themaverfehlung, setzen und weniger Jammern.