Fluffig wattiger heller Elektronica-Sound in tanzbaren Geschwindigkeiten. Trancig-melodiös bis ambientös und dabei auf witzige Art kitschig.
„Temple Of A Thousand Lights“ ist das Debütalbum des 31jährigen Briten Jamie Robson. Die Tracks sind mehrheitlich in Techno/House/Electro-Geschwindigkeitsbereichen angesiedelt, der Schwerpunkt liegt aber nicht auf treibenden drückenden Rhythmen, sondern auf leichtfüssigen, hellen, klaren, wehmütig-kitschigen Melodien, die sich in sanft dynamischer Auf- und Ab-Dramaturgie verspielt durch klassische Arpeggio-Figuren durchtanzen um sich gemeinsam mit dichteren, mehr Raum beanspruchenden Rauschsynths, in komplexen sphärischen Arrangements Richtung schaumgebremste Rave-Euphorie zu bewegen. Die Drums klingen eher nach Heimorgelbegleitrhythmus und spielen mehr eine unterstützende Rolle als zu drücken und zu schieben.
Sowohl die 80er, wie auch Ambient à la The ORB haben hier deutliche Spuren hinterlassen und der humoristische LoFi-Charakter des Ganzen nimmt auch den Trance-Elementen, die sich hier finden, viel von ihren Schrecken. Ein bisschen wie Mike Paradinas wenn er es sanfter angeht, oder Orbital wenn sie es ein bisschen wilder angehen würden – irgendwie naiv und unschuldig klingend in seiner witzigen Zeitgeistverweigerung. Gäbe es Musikvideos dazu, wäre etwa eine von Sophia Coppola in Zeitlupe inszenierte Polsterschlacht zwischen Pin Up-tauglichen Teenie-Engeln ein dazu passend überdrehtes Szenario.