In der Wüstenhitze flimmert auf surrealistische Weise die Zeichnung eines gescheiterten Mannes, der sich aufrappeln muss um am anderen Ende der Erde zu sich selbst zurückzufinden.
Die Sonne brühtet über die Saudi Arabischen Emirate und Alan Clay über seinem Leben oder dem, was übrig ist davon: ein Haufen Schulden und Probleme, die damit einhergehen. In harten und weniger hellen Momenten gibt er sogar einer Zyste am Rücken die Schuld für alles. Der Globalisierung hinkt er hinterher, seine persönlichen Stärken hat er selbst in der Halbzeit seines Lebens noch nicht gefunden. Er gehört zu den Verlierern in einer neuen Weltordnung, in der Arbeitsplätze ausgelagert und Traditionsunternehmen verkauft werden. Während die mit ihren Ideen noch brav auf ihre Kunden warten, haben die Chinesen längst schon den Deal klargemacht. Doch Alan Clay hofft auf eine neue Chance: ein Auftrag für den saudi-arabischen König persönlich soll alles ändern und mit einem Schlag das Leben wieder lebenswert machen. Er will sein Glück erzwingen und das große Geschäft machen um seine letzte Würde (oder das, was er in seiner Vorstellung so bezeichnen würde) zu bewahren. Mitten in der Wüste soll eine funkelnde Wirtschaftsmetropole entstehen, die dem absolutistischen König entsprechen soll. Doch ob der feudale stadtplanerische Traum in den Turbulenzen der Finanzkrise nicht nur heiße Luft ist, ist zweifelhaft. Die arabische Langsamkeit und das Projekt spannen die Geduldsfäden. Nicht umsonst zitiert Eggers als Motto einen Satz aus Samuel Becketts Warten auf Godot: „Uns braucht man nicht alle Tage.“ Schlicht, schmucklos und amerikanisch schreibt Eggers von der Angst einer Nation vor den fundamentalen Veränderungen, die seit einigen Jahren ein Gefühl der Unsicherheit in der Supermacht erzeugen