Black Light Spiral

Wenig ist von Untolds (Dubstep-)Wurzeln auf seinem Debüt übrig, im Mittelpunkt stehen abstrakte Noise-Kulissen und zerbröckelnde Rhythmen.

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„Genug der Snacks, jetzt kommt der Hauptgang“ sagte Bass-Pionier Untold letzten Sommer und setzte innerhalb einer einzigen Woche seine Hauptspeise um. Nach all den Snacks – wie er seine EPs, darunter die mächtige Trilogie „Change In A Dynamic Environment“, kürzlich beschrieb – schien es ihm an der Zeit, sein Debütalbum „Black Light Spiral“ fertig zu stellen – und das, kurz bevor er sein Studio übersiedelte. Zeit- und Leistungsdruck also inklusive.

Musik für den Dancefloor findet man auf dem Album kaum, zweifelsohne geht es Jack Dunning mehr um das Herausmeißeln verschiedener, meist kühler und trockener Geräuschkulissen. Oder eben rough tough music, wie der Beipackzettel verrät. Die Tracks wirken allesamt sehr roh und wenig geschliffen, gehen nicht selten in Richtung elektronischer Noise. Ähnlich wie etwa bei Actress oder Mr. Oizo verschwimmt bei den acht Nummern oft die Grenze zwischen Skizze und Song. Dort wo der Rhythmus langsam zu bröckeln anfängt, Sirenen Warnungen aussenden und Reggae-Stücke zersamplet werden fühlt sich Dunning jetzt wohl. Weit entfernt von all den glatten Pop-Produktionen auf denen „Dubstep“- oder „Techno“-Sticker rein aus Vermarktungszwecken kleben.

So machen seine bis zur Unkenntlichkeit modulierten und förmlich mit Hämmern bearbeiteten Stücke zwar bis zu einem gewissen Grad Sinn, doch wünscht man sich als langjähriger Liebhaber doch an mancher Stelle eher eine kick-ass Bassline und mehr Energie, als die lethargisch wirkenden Experimente hergeben. Aber für die geraden Kickdrum-Anlässe gibt es schließlich seine Snacks auf 50 Weapons.

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