Addison Groove erweitert sowohl Einfluss- als auch Kollaborationsspektrum und konzentriert sich zudem stärker auf seine englische Heimatstadt Bristol.
Um „Presents James Grieve“ zu verstehen und sich hinein zu fühlen können, muss man sich Addison Grooves letztes Jahr genauer ansehen. Da gab es zum einen die „Keyhole/Hydropump“ EP gemeinsam mit DJ Die und zum anderen die spektakuläre „BS3“ EP mit Sam Binga. Genau diese beiden Kollaborationen ebneten den Weg für das zweite Album des UK Bass-Prinzen. Mit Sam Binga wurden die BPM merklich angehoben, beinahe resultierte daraus eine Art Drum & Bass-Crossover, jedoch nicht ohne auf die markanten Jungle- und Juke-Parts zu vergessen, die sich beharrlich durch die jeweiligen Tracks ziehen. Mit DJ Die wurde der ohnehin sehr Break-intensive Sound weiter verfeinert, verspielter gemacht und der UK Funky-Anteil ausgebaut.
Generell bekommt man den Eindruck, dass Anthony Williams noch schneller zwischen den musikalischen Galaxien switcht, man hört seine Liebe für Rashad & Spin, genauso wie für Friction und D-Bridge. Auch bezieht sich „Presents James Grieve“ eindeutig mehr auf Williams‘ Heimat Bristol, als noch das Chicago-atmende „Transitor Rhythm“.
Und nicht zuletzt Vocalistin Josefina, die auf Anraten Appleblims auf dem Album vertreten ist, verleiht den ruhigen Tracks, respektive dem ganzen Album, eine besondere Note. Wie mit Samthandschuhen leitet sie die groovenden Stücke des Albums und fügt ihnen neue Facetten hinzu. Das kann dann auch schon einmal wie ein sexy Maya Jane Coles-Tune klingen. Bis auf den Track „Rzor“, der von MC DRS mit hartem Sprechgesang bestückt wird, sind die Vocals allerdings meistens mehr Mitgift, als zentraler Bestandteil. So bleibt das Zweiwerk von Addison Groove ein wenig hinter dem Debüt, macht nichts desto trotz eine gute Figur.