Love A waren in Wien, der Stadt, der sie sogar einen eigenen Song gewidmet haben. Bei dem Konzert war aber mehr Liebesflaute als feurigere Romanze zu spüren.
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Songs über Städte gibt es wie Band-Shirts auf Punk-Konzerten. Eine Menge. Über Wien wurde etliche Mal gesungen, die Lieder müssen an dieser Stelle nicht aufgezählt werden, denn man kennt sie, hasst oder liebt sie. Ganz unpatriotisch und von einer deutschen Punkband namens Love A wurde eine Hommage auf Knien an Wien namens "Ein Gebet" auf deren letzten Album "Jagd & Hund" veröffentlich. Enthalten sind natürlichen die üblichen Referenzen: Falco, Kreisler und der Schmäh. Über zwanzig Mal schreit Sänger Jörkk Mechenbier den Namen der Stadt in dem Song – eine beachtliche Leistung bei einer Länge von nur 2 Minuten und 38 Sekunden. Mit eben jenem Songtext wurde auch das Konzert der Punkband gestern im B72 angekündigt.
Es ist schließlich Sonntag
Die Stimmung vor dem Konzert ist entspannt, es wird draußen gesessen, Bier getrunken, es ist schließlich Sonntag. Der Laden ist gut gefüllt, die Gelassenheit immer noch da als das Konzert beginnt. Einen bierseeligen Punkmob, der die Band unter johlendem Geschrei begrüßt, vermisst man an diesem Abend.
Sänger Mechenbier dürfte das ganz recht sein, denn der ist bereits nach dem zweiten Song schon bis auf die Haut durchgeschwitzt und man sieht ihm an wie mit jedem neuen Song die Kräfte aus den Gliedern schwinden. Da hilft auch kein Schnaps mehr, sondern nur noch das lautstarke Bedauern des eigenen Alters. Profi genug ist er aber, um das Set durchzuhalten und immer wieder seine Kampfschriften wie: "Du hast keine Ahnung, wofür mein Herz schlägt" mit voller Wut ins Publikum zu schreien. Vereinzelt werden die Zurufe erwidert und mit schüchternen Tanzversuchen in den ersten zwei Reihen unterstützt.
Zwischendurch gab es eine kleine Anekdote von einem der wenigen Besuche in Wien, die eine perfekte Ankündigung für ihre Hommage gewesen wäre, doch es folgt ein anderen Song und wer das Konzert nur wegen des "Gebets" besuchte, der musste am Ende enttäuscht nach Hause gehen, denn auch in der letzten Zugabe, zu der Mechenbier von den Bandmitgliedern und dem Publikum mehrmals aufgefordert werden musste, gab es keine Liebeserklärung an Wien.
Dafür verhallten die letzten "Brennt alles nieder, fickt das System"-Rufe im B72. Ja, so schön ist der Gedanke der Revolution in der Jugend. Doch wenn das Alter und die Sonntage kommen, ist auch das irgendwann vorbei. Bliebe nur noch zu klären, ob Revolution nicht auch bedeutet, mal zu sagen, dass die Kräfte aufgebraucht sind.
Das letzte Album von Love A "Jagd & Hund" erschien 2015 bei Rookie Records und ist definitiv eine Empfehlung für alle FreundInnen von Punk mit deutschen Texten. Das gute an dem Album: es wird nicht altersschwach.