Anime und Anima

Empfohlen: Das Festival Anilogue versorgt Wien und Budapest eine Woche lang mit neuem Animationskino.

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Und kein Ende mit den Festivals: Vor lauter Blue Bird und Jüdisches Filmfestival und This Human World könnte man glatt jenes Filmfest übersehen, das neue Arbeiten von Meistersurrealist Jan Švankmajer und Animationssaubartel Phil Mulloy („Goodbye Mister Christie“) als Österreichpremieren zeigt: Ab kommendem Donnerstag findet parallel in Wien (Filmcasino und Topkino) und Budapest (Toldi und Uránia National Film Palace) das Animationsfilmfestival Anilogue statt. Im Kurzfilmbereich – u.a. mit Wettbewerb und Fünf-Stunden-Marathonscreening – liegt der Fokus auf europäischem Filmschaffen, bei den Langfilmen mischen sich neue Produktionen aus Irland („The Secret of Kells“) oder Serbien („Technotise – Edit and I“) mit japanischen Arbeiten wie dem Anime-Actioner „One Piece: Strong World“ oder „Elemi“, einer zärtlichen Stopptrick-Liebesgeschichte zwischen einem Strommasten und einem Mechaniker. Eine Mesalliance in Stop-Motion breitet auch Jan Švankmajer in seiner Psychoanalyse-Groteske „Surviving Life – Theory and Practice“ aus: Da verliert sich der verheiratete Eugene zwischen Analysesitzungen so sehr in sein Traumleben, bis er mutmaßlich seine Anima – seine eigene weibliche Seite nach der Lehre C.G. Jungs – schwängert.

Erstmals hierzulande zu sehen ist auch „Metropia“, ein charmant irrer dystopischer Thriller des ehemaligen Graffitikünstlers Tarik Saleh, in dem die Bürodrohne Roger (Vincent fucking Gallo!!!) von Stimmen im eigenen Kopf mitten ins Herz einer Großverschwörung getrieben wird. Als Wortspender mit dabei in der schwedischen Produktion sind weiters Juliette Lewis, Stellan Skasgård und Seine Seltsamkeit Udo Kier. Nur in Budapest wird dagegen der neue Film von Trickfilm-Nostalgiker Sylvain Chomet gezeigt: Nach „Les triplettes de Belleville“ kehrt Chomet mit „The Illusionist“ wieder ins Vaudeville-Gewerbe zurück. Angelehnt an ein Originaldrehbuch von Jacques Tati wird die Geschichte eines alternden Bühnenzauberers erzählt: Melancholie galore ist zu erwarten. Keine schlechte Gelegenheit für einen vorweihnachtlichen Ungarn-Trip.

Anilogue

25.11-2.12. 2011

www.anilogue.com

Anilogue im Filmcasino:

http://www.filmcasino.at/anilogue

Anilogue im Topkino:

http://www.topkino.at/

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