assbiting toiletpaper #029: Donaufestival Preview Teil 1 (von 2)

In wenigen Tagen startet das Donaufestival. Motto: "Krèms Brûlée". Ich bin auf jeden Fall "on fire" für’s heurige line-up. Eine kleine Vor(freuden)schau in zwei Teilen.

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Zweimal Drei

Am 25. April beginnt das Donaufestival 2013. An zwei Wochenenden – 25. bis 27. April und 2. bis 4. Mai – steht Krems dann ganz im Zeichen der grenzüberschreitenden Horizonterweiterung. Was im allgemeinen Sinn verstanden werden muss, denn spezifisch ist das Programm dieses Jahr einfach so überbordend, dass sich jeder ganz alleine seine eigenen Highlights picken muss. Was wiederum nicht all zu schwierig sein wird, ist doch jeder Tag vollgestopft mit eben solchen. Optimalste Variante: Tickets für’s ganze Festival besorgen, Unterkunft in Krems checken, die vorsorglich präparierten Selbst-Klone in jede Venue schicken, das komplette Programm geniessen, im Anschluss daran die gesammelten Erfahrungen in den Zentralserver uploaden. Fertig. Könnte aus rein technologischer Sicht momentan geringfügig problematisch werden. Als Alternative muss dann eine Selektion gemacht werden. Dieses Posting – in zwei Teilen – soll in dieser Hinsicht hilfestellend dienen, in dem ich meine persönliche Auswahl präsentiere. Hoffentlich beweist ihr mindestens genau so viel guten Geschmack wie ich und schaut euch die gleichen Sachen an. Im Notfall gebe ich mich auch damit zufrieden, wenn ihr wenigstens das Donaufestival besucht. Alles andere ist inakzeptabel.

Wochenende 1, Tag 1 = 25.04.

Gleich vom Fleck weg auf 100. Dabei ist der erste Tag des Donaufestivals für mich noch einer der gemütlicheren. Ergo steht erst mal die Uraufführung von Saint Genets neuester multidisziplinären Installationsperformance "Paradisiacal Rites". Damit hab ich gleich mal ritualisierten Theatertanz und philosophische Musikperformance für die nächsten paar Jahre von meiner to-do-Liste abgehakt. Danach rüber zu The Bastards Of Fate für eine ordentliche Portion weird-freak-out Rock-Pastiche-Collage, die origineller nicht sein könnte. Im Anschluss rüberfallen zum selbstgebastelten Instrumentenlärmpop von Buke and Gase, weil sie so schön schief super schrummeln… ähm… weiter im Text. Nämlich zum Killerauftakt. Niemand geringerer als Michael Rother ist es, der zum Donaufestival kommt. Sein erster Auftritt in Österreich seit 40 Jahren. Begleitet von Camera wird er eine Auswahl aus seinem Schaffen live wiedererschaffen. Meine Chance so nah wie möglich an eine Performance von NEU! und Harmonia zu kommen! Yes! Das klingt für mich nach einem massiv befriedigenden Anfang des Festivals.

Wochenende 1, Tag 2 = 26.04.

Zum aufwärmen ein wenig Parenthetical Girls. Der restliche Abend wird fordernd, da können träumerisch-melancholische Harmonien für einen sanften Einstieg sorgen. Der nächste Punkt auf meiner Liste ist Drokk, der Synthsoundtrack inspiriert von Mega-City One. Und wir reden hier von Wagner/Grant/McMahon-Ära Judge Dredd, meiner Meinung nach die einzigen, die das Recht haben "I AM THE LAW!" für sich in Anspruch zu nehmen. Atemlos weiter zu Bosse-de-Nage für eine Dusche in Post-Rock mit Black-Metal-Anleihen. Jetzt wird’s knifflig. Weil überschneidend beginnt der geniale Bobby Krlic a.k.a. Haxan Cloak sein Horror-Industrial-Synth-Spinnwerk zu entfalten, während zeitgleich mit ihm Darren Cunningham, auch bekannt als Actress und Mitbegründer von Werkdiscs, dem Techno ein wenig seine Unmenschlichkeit wiedergibt (was ich für gut und richtig befinde). Haxan Cloak hat in diesem Fall Dank des rituellen Geists seiner Musik ein wenig die Nase vorne. Damit ich überhaupt nicht zur Ruhe komme schliesst oOoOO mit hypnotischen Electronica-Mantras an. (Witch House, Drag, Chill Wave… nennt es, wie ihr wollt, mir wurscht.) Und wer spielt zur selben Zeit? Natürlich Laurel Halo. Gegen ihr Album "Quarantine" hab ich mich lange gewehrt – der Hype war mir zu heftig. In einem Moment der Schwäche gab ich mal nach. Bis heute nicht bereut. Und dann sind da noch WIFE., Evian Christ und Andy Stott. Hm, ja, machbar. Sicher. Irgendwie schaff ich das schon…

Wochenende 1, Tag 3 = 27.04.

Sollte ich den Vortag überlebt haben, dann endet das erste Donaufestival Wochenende mit vier Perlen. Erst mal der optimistische Second-Floor-Industrial von Raime, dem ich mich schwer entziehen kann. Besonders gespannt bin ich auf die unheimlichen Ambient-Nebel von Demdike Stare. Im Studio bastelt das Duo aus vergessenen, gefunden Aufnahmen beinahe prophetische Anmutungen der Zukunft. Bin neugierig ob dieser Soundschamanismus auch live zu spüren ist. Beendet werden die ersten drei Tage für mich mit völlig reinterpretiertem Techno aus den Köpfen von Emptyset und Container.

Einmal Drei, noch Drei über

So wird mein erstes Donaufestival Wochenende aller Voraussicht nach aussehen. Üppig, fordernd und spannend. Ich freu mich schon wie eine Herde kleiner Kinder darauf. Eine Vorschau auf das zweite Wochenende folgt in Kürze, Link dazu ergänze ich auch hier. Und wer die Chance nutzen will eigene Lieblings-Selektionen zum Besten zu geben, der soll das doch bitte gleich mal tun. Bin offen für Vorschläge. Auch wenn es ganz klar ist, dass meine Auswahl die beste ist. Natürlich.

Hier klicken um zum zweiten Teil zu kommen!

Mit feurigen Grüssen,

Nuri "werwolf" Nurbachsch

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