Die Umwandlung AG Trio in Ages ist mit dem Debütalbum "Roots" endgültig abgeschlossen. Wie das klingt, hört man hier.
Mit wem würdet ihr denn jetzt gern backstage sitzen?
Roli: Lana Del Rey.
Markus: Wir sind gerade vorhin draufgekommen, Ironie funktioniert im Radio nicht so gut. Wie funktioniert Ironie im Printbereich?
Ganz super.
Jürgen: Ich würde gern unbedingt einmal bei der Schlagernacht der Volksmusik im Backstagebereich sitzen.
Markus: Aber nicht, weil du die Leute sehen willst.
Jürgen: Nein, ich will checken, ob alle Klischees erfüllt werden. Einmal im Leben sollte man sowas schon gesehen haben.
Markus: Spannend ist das schon. Wir sind ja alle am Land mit Radio Oberösterreich aufgewachsen – und den dazugehörigen Zeltfesten. Und wenn man dann nach und nach dahinterkommt, wie es eigentlich hinter der Bühne abläuft, na arg.
Jürgen: Da gibt’s die harten Drogen.
Ages räumen also mit den Vorurteilen in der Musikbranche auf.
Roli: Da haben ein paar Bands eh schon ihren Beitrag geleistet. Zum Beispiel Attwenger, die haben eine Doku „Attwengerfilm“ gedreht bzw. drehen lassen, da lösen sie auch den Mythos Tourleben auf. Eigentlich ist Tour nur eines: warten.
Jürgen: Dann sitzt du, nach dem Soundcheck, während es draußen wie aus Kübeln schüttet im Backstagebereich vom Rockhouse in Salzburg und versuchst, sieben Stunden rumzubringen.
Markus: Aber jetzt stell dir mal vor, ich verbringe jetzt zehn Jahre mit diesen beiden hier. Mit warten. Das ist eine Art von Beziehung, die gibt es sonst gar nicht.
Jürgen: Normalerweise, wenn man zehn Jahre wartet, glaubt man, dass am Schluss was richtig Großes kommt.
Markus: Und dann kommst drauf, es waren eh die zehn Jahre, auf die du gewartet hast. Während dem Warten.
Ist es wirklich so desillusionierend?
Jürgen: So schlimm ist es eh nicht. Die Backstagebereiche schauen ja immer ein bisschen anders aus.
Welche waren die mühsamsten Kollaborationen am Album?
Markus: Die, die nicht drauf sind.
Jürgen: Es gibt einige Stücke, die jetzt nicht am Album vertreten sind, aber das aus verschiedenen Gründen. Eine ganz gute Story war, als uns Parov Stelar gefragt hat, ob wir einen Remix von Lana Del Rey machen wollen – weil er auch gerade einen aufgenommen hat.
Markus: Haben wir gemacht. Hat aber halt so geklungen wie jetzt das Ages-Zeug.
Jürgen: Der Remix ist hochgradig abgelehnt worden – vom Lana Del Rey-Management. Er ist aber trotzdem, mit einer anderen Sängerin, jetzt am Album vertreten. Fazit: Wir haben Lana Del Rey alles zu verdanken.
Oberösterreich ist momentan ja in kreativer Höchstform. Auch die – wenn man so sagen kann – Musikergeneration nach euch jetzt. Gibt’s ein Geheimrezept?
Jürgen: Wir werden als Kinder mit Gitarrensaiten geschlagen.
"Roots" von Ages erscheint am 13. November via Daily Records. Und noch lieber mit Julian und der Fux bei ihrer Doppelreleaseparty im Flex am 13. 11.