Aus der Kabine ausgezogen

Skero hören macht meistens Spaß – und doch ist mit ihm nicht nur zu spaßen. Auf seinem neuen Album hat der Riese im Glashaus einiges zum Bösen dieser Welt zu sagen. Gfrein kann man sich trotzdem.

Wie schon beim ersten Album hast du dich auch bei „Der Riese im Glashaus“ wieder mit vielen anderen Künstlern zusammengetan. Wer fehlt eigentlich noch auf deiner Wunschliste?

Viele. Grace Jones zum Beispiel.

20 Songs auf einem Album – das ist schon ein ziemliches Monsterprojekt. Wie hältst du den Spannungsbogen?

Ich habe fast 40 Songs zu dem Album geschrieben, bei so einer Auswahl lässt sich schon ein schöner Bogen spannen.

„Wien du bist ein Taschenmesser“ haben auch schon Qualtinger/Heller und Ja, Panik behauptet. Was ist dein Verhältnis zur Hauptstadt?

Ich bin sehr glücklich in diesem zu Stein gewordenen Gründerzeittraum leben zu dürfen und schätze die Kulturvielfalt und die hohe Lebensqualität. Ein paar grantige Oaschlöcher muss man leider in Kauf nehmen.

Findest du deutschen Rap auch “die pest…..entweder asozialer schwachsinn oder schmerzender biedersinn” (Zitat Samir Köck, Die Presse)?

Es gibt auch im Amirap viele Peinlichkeiten und Deutschrap ist oft nur eine unrefliekierte Übersetzung. Aber in der großen Fülle an Releases sind nach wie vor viele Perlen versteckt.

Du bist seit kurzem stolzer Papa. Hast du jetzt von der Rap-Gewerkschaft Karenz bekommen? Und wie ist das jetzt so?

Ich finds spannend und eine schöne Herausforderung und solang ich Zeit für meine Arbeit finde ist alles gut.

Es gibt viele Kids, die selber Musik machen wollen – was rätst du ihnen, außer es einfach zu tun?

Es war noch nie so leicht Musik zu produzieren und zu promoten. Allerdings hat sie durch die Digitalisierung und den enormen Output auch an Wichtigkeit und Aufmerksamkeit verloren. Gerade in Österreich ist es sehr schwierig von der Musik zu leben, oder gar reich zu werden. Wer das vor hat sollte lieber in die Volksmusik gehen.

Skeros neues Album "Der Riese im Glashaus" wurde bereits veröffentlicht. Sehen kann man den Neo-Papa am 30.8. beim Stöpsel Festival im Wiener WUK. Hier gibt es außerdem alle Texte des neuen Albums auf Hochdeutsch nachzulesen.

Bild(er) © 1&2: Michael Winkelmann
3: Yannik Steer

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