Neben einigen Matchwinnern ein etwas dröges Album mit zu vielen nostalgischen Teenage-Beschwörungen im Mid-Tempo. Der schizoide Opener "Ambulance City" rettet trotzdem alles.
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Hirn Fein Hacken
Beste Schweißhirnmusik aus Absurdistan. Satte Grooves, fette Bässe, komische Worte und kosmische Gitarren. Verboten tight gespielt und mit einem Ideenreichtum zum Abwinken.
Axels & Sockets
Dritter und finaler Teil der Leichenfledderei. Cave, Lunch, Lanegan & Co. rekonstruieren Jeffreys Demoreste in nicht gerade zwingender Form.
Defend Yourself
Fokussierte Weitwinkelmusik
Schlappe 14 Jahre nach dem letzten Album meldet sich ein Trio in Bestform und mit einer Nostalgieentwarnung retour: frisch!
Eleven: Eleven
History Lesson – Come ist kein Haushaltsname geworden, aber besser, als es die Zeit (´92: ”Grunge”, ”Alternative”) eigentlich zugelassen haben sollte. Fuck Off, Sonic Youth!
Mala
„Eines Tages könnten wir unsere Löcher wieder stopfen” singt Devendra Banhart auf seinem ersten Album nach längerer Pause, lässt in der Mid-Fi-Produktion aber trotzdem viel Luft.
New History Warfare Vol. 3: To See More Light
Der King of Zirkularatmung legt mit dem finalen Teil seiner „Warfare“-Trilogie noch eins drauf. Es dürfte sich herumgesprochen haben, dass Stetson seine Saxophone nie aus dem Mund nimmt.
Chelsea Light Moving
Thurston Moores neue Band bringt, was alle wollen: Noise, Freak-outs, experimentelle Codas, sprich einen Rekurs auf glanzvollere Sonic-Youth-Zeiten. Fine!
Love To You
Gewitzt ist gar kein Ausdruck. Top-Kunstkonzepte wie Minimalismus, Repetition oder Abstraktion in DIY-Songform. Hey Ho Exzentriker-Pop auf Hochschul-Niveau.
The Glorious Dead
Wiederholung und Verflachung. Ermüdende Sampledichte erstickt Soul. Am Patentrezept gepfuscht. Holzhammer-Style ersetzt die Achse Dirt/Guitar.
Ascent
Ben Chasny reuniert mit seiner Ex-Band Comets On Fire. Rock-Out-Level dreimal auf Anschlag, dazwischen gewohnte Raffinesse in okkult folkigen Settings.
Songs Of Townes Van Zandt
Übertragungen aus dem Vorhof der Hölle. Sehr gelungenes Tribute dreier Heavy Dudes an einen alten Meister des Songwritings. ”No words of comfort.”
Traps
Eine sanft verbitterte LP tappt in selbst gelegte Fallen. Der britophile Power-Pop war schon explosiver, potentielle Brillanz zu stark gezäumt.
There’s No Leaving Now
Vergleichsweise wohl temperiertes Drittwerk des schwedischen Song-Riesen. Alle Ecken und Kanten sind abgeschliffen, die Mitte wird gefunden.
West Coast Seattle Boy
Der Raubbau am Hendrix-Archiv bringt abermals unveröffentlichtes Material ans Tageslicht. Ist es pure Gier, die auch hier wieder in schwächelnden Editionen resultiert?
Steeple
Seit mir Black Mountain 2005 den seit den Strokes und den Hives gründlich erschütterten Glauben an die Rockmusik zurückgegeben haben, warte ich auf eine weitere Band ihres Labels, die ähnliche Qualitäten erreicht. Jetzt ist sie da.
To Dreamers
Wenig Neues beim sechsten Album – aber was soll man von einem Mann erwarten, für den die letzten 30 Jahre Popkultur scheinbar nicht stattgefunden haben?
You Are Not Alone
Seit Solomon Burke (R.I.P.) mit »Don’t Give Up On Me« das beste Soul-Album der letzten zehn Jahre gelang, ist das Modell dieser Platte oft kopiert, aber nie erreicht worden.
Trinken Singen Schießen
Seit 22 Jahren und zehn Alben sind Mutter die beste Band der deutschen Musiklandschaft, die keine oder nur wenige Platten verkauft. Die blöde Sache mit der Genialität. Mutter sind keine Langeweiler oder akademische Avantgardisten und hätten in Zeiten von Punk und diversen Diskursschulen abräumen müssen. Gustav sagt über Sänger Max Müller: »Der hat so schöne […]
Sex With An X
Weil sich für die mitunter grandiosen Soloalben von Eugene Kelley niemand interessiert, gibt es jetzt eine neue Vaselines-Platte. Gute zwanzig Jahre after the fact muss die Naivität der Songs zwangsläufig konstruiert wirken, ihren Charme beeinträchtigt das allerdings nicht. Kelley und Frances McKee tauschen schöne Zeilen aus, die ohne Verschwendung von Gehirnzellen erfreuen. Unzarter Zynismus von […]