H.A.P.P.Y wird zwanzig. Statt Torte gibt es einen schockiernd pinken Buchziegel mit viel Häkel-Aktionismus, Spaß-Diskurs und natürlich Haaren am Popo.
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Ganz vorne im Buch gibt es auch kluge Worte. Man ist ja nicht dumm, macht nicht nur hohle, superlustige Party. Man kennt sich aus mit dem Geschlecht, mit dem Aktionismus und diesem scheiß Österreich. Zwanzig Jahre gibt es H.A.P.P.Y jetzt schon. Nur echt mit vier Punkten und queeren Abständen zwischen den Buchstaben. Man ist alt genug und kein Teenager mehr und das merkt man auch ein bisschen. Das Buch zum happy birthday ist – spoiler alert – super fun time. Wenn das Buch manchmal so tut, als hätte es keine Ahnung von Layout und Bildern, dann stimmt das gar nicht. Die Partyfotos sind viel weniger müllig als man glaubt, die Schatten und die Kontraste sind meistens wunderschön und ganz schön edel, der Popo-Humor gar nicht so verludert und die Texte von hinten bis vorn sehr lesenswert. Außerdem riecht das Buch wirklich exzellent. Außer der braune Punkt am Anfang von Kapitel 4, den man reiben soll und dann daran schnuppern.
H.A.P.P.Y das ist super, man hat über die Jahre ordentlich was verpasst bei diesem Spaß- und Performance- und Alltagskollektiv. H.A.P.P.Y ist das Orgien- Mysterientheater unter den Wiener Clubkulturzellen, die Anti-Bobo-Liga, der Udo Proksch und der Hermes Phettberg Wiens, nur mit mehr Menschen, die Late Night Soap für deviante Bildungsbürger. Sie pendeln zwischen Galerie und Club, zwischen hoher und niedriger Augenbraue, zwischen Pop-up-Konditorei und Gehsteig-Guerilla und haben auf dem Weg ein paar Milliarden Ideen. Sie machen das, was einem selbst immer zu blöd war – nur viel weniger blöd. Wer wollte bitte nicht schon längst aus Nabellurch – also den Fusseln, die sich im Bauchnabel sammeln – kleine Skulpturen machen? Oder Muschi- und Pimmelhosen? Oder Fake-Celebrity-Geschichten? Überhaupt nicht blöd.
Ihr Gründer Tomtschek ist vor zwei Jahren tödlich verunglückt. Über das große, wuchtige Andenken macht man sich trotzdem nicht so viele Gedanken – wird schon noch jemand den fälligen Wienpop-Appendix zum H.A.P.P.Y verfassen, noch so ein Buchziegel und die ultimative Musikgeschichtsstunde Wiens, oder sie auf das Clubkultur-Cover von The Gap nachträglich rein retuschieren, der ultimativen Clubkulturcoverstory Wiens. Oder auch nicht. Vielleicht doch lieber ein Buch machen mit sauberem H.A.P.P.Y-Werkverzeichnis, Personenverzeichnis und Index. Ist eben nicht immer nur lustig, so ein dauerndes Happyning, mindestens 400 Nächte durchgefeiert, mit mindestens 70 Leuten im Ensemble. Aber – und das glaubt man dieser besten Klolektüre der Welt sofort – Party darf auch Hirn haben und komisch riechen.
“Hapsi Apsi Pipsi Popsi Yipsi – Jugendhaare einer Kaiserin” von Eva Dranaz, Jochen Fill, Christopher Wurmdobler (Hg.) ist bei Czernin erschienen. An die 60 Videos und reichlich Bonusmaterial gibt es auf www.h-a-p-p-y.net