Die Hörstadt Linz hat nach dem Kultursprühregen von „Linz 2009“ nicht aufgegeben. Neuerdings gibt es gar nicht wenig Preisgeld für literarische Auseinandersetzungen mit dem Thema.
„Zurück zum Beton“ war eine Marschrichtung, die unter anderem Diedrich Diederichsen in seinem Buch „Sexbeat“ ausgegeben hatte. Nun eigentlich wurde diese Devise Anfang der Achtziger in bewusster Abgrenzung zu den Hippies geprägt. Gegen die reaktionäre Wald- und Wiesenidylle, gegen den Mythos eines unverbauten Naturraums, den es so nie wieder geben wird. Und auch mit Lärm verhält es sich so: Lärm braucht es, Lärm ist die Würze des Alltags, Lärm hält die Lebensgeister wach. Schon die italienischen Futuristen wussten das. Und das soll jetzt bitte nicht den bedingungslosen Raubbau an Natur und dem eigenen Körper rechtfertigen.
Nun, die Meinung von The Gap zu diesem Thema zählt eigentlich nicht. Sondern genau deine werte Meinung. Denn dass man den Lärm nicht einfach nur mit ein paar Aktionstagen abschalten kann, wissen auch die Initiatoren des Projekts „Hörstadt“. Im Rahmen von „Linz 2009“ hat man sich intensiv mit dem Problem der Dauerbeschallung im Alltag auseinandergesetzt. Und hat offenbar so gut gewirtschaftet oder so gut gearbeitet, dass auch 2010 noch Zeit und Energie für die Hörstadt bleibt. 3500.- € winken nämlich dem Gewinner des Hörstadt-Essaywettbewerbs 2010. Zwischen 30.000 und 45.000 Zeichen soll der Text lang sein. Einreichungen bis 26. April.