Fürs Ohr und aufs Auge

Konea Ra machen Musik, die gesehen werden sollte. Das Dub-Soul Duo präsentieren mit ihrem jüngsten Video „Boy“ abermals, dass Visualität und Performance fixe Bausteine im Konzept des Duos sind. Wir haben die beiden dazu interviewt.

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Die Grundsteine von Konea Ra liegen irgendwo im Esoterischen: der Name ist aus einer Indianerfabel entlehnt, die Debüt-EP heißt „Little Warrior“, das erste Album „Pray for Sun“ und auch beim Kopfschmuck setzt man sich Federn auf.

Kontrast und Ästhetik sind sowohl in den Live-Performances als auch in den Videos von Konea Ra bedeutend und auch ihre Musik führt mit den klaren, reinen Vocals von Stephanie Zamanga, welche auf die elektronischen Dub Verwirrungen von Mangara treffen, zwei Welten zusammen.

Im Interview haben uns die beiden versucht, das Konzept hinter ihrem Schaffen zu erklären:

Eure Tracks haben wunderbar verspulte, düstere Elemente, denen ein Riegel vorgeschoben wird, bevor sie sich zu Bestien entfalten können. Strategische Zurückhaltung, Bereinigung, Harmoniestreben?

Mangara: Es geht mehr um Stimmungen, nicht um Ausbruch.

Stephanie: Vielleicht ist es unterbewusstes Harmoniestreben? Ich weiss es nicht. Um ein Gefühl und eine Stimmung zu vermitteln, muss man auch nicht unbedingt auditive Gewalt anwenden. Machmal vielleicht schon. Schwierig. Wie würde sich so eine “Bestie” anhören?

Wir haben ja euer erstes Album gereviewt und sind zum Schluss gekommen, dass Stephanie Zamagnas Stimme ruhig ein wenig unsauberer und wilder werden darf. Hier habt ihr die Gelegenheit für Feedback:

Stephanie: Mit meiner Stimme als Instrument und Matthias als Produzent sind eigentlich zwei Welten aufeinander gestoßen, obgleich wir uns auf musikalischer Ebene sofort gut verstanden haben. Ich denke, es ist viel weniger die Frage wie dreckig oder unsauber ich singen soll, sondern wie sehr ich meine Stimme in diesem elektronischen Gefüge einbetten kann. Den Einwand freier und wilder zu werden lass ich gelten. Das ist aber ein Prozess des Zueinanderfindens unserer beiden Welten.

Wir behaupten mal, ihr habt einen deutlichen Sprung nach vorn mit der Produktion gemacht. Gabs Aha-Erlebnisse oder mehr konstantes Sich-Verbessern?

Mangara: Seit "Pray for Sun" ist viel passiert, spannende Konzerte von Clubs bis Fashion-Shows, eine große Festival-Tour in Mexiko und unsere Kooperationen mit Soundframe und DJ Phekt. Das alles hat viele neue Einflüsse und Inspirationen in unsere Musik gebracht, all das haben wir einfließen lassen, immer weiter neues Material produziert und auch gleich live ausprobiert – und erst dann ausproduziert. Wenn es aus eurer Sicht ein deutlicher Sprung ist dann ist das ein großartiges Feedback. Denn wir haben uns auch Zeit dafür genommen.

Ist euer Logo eigentlich im Goldenen Schnitt konstruiert?

Stephanie: Das Logo beinhaltet jeden einzelnen Buchstaben des Namens “Konea Ra”. Und was daraus entstanden ist steht nun für sich selbst.

One-Shot und eimerweise Farbe ins Gesicht zu bekommen verbinde ich mit Holi-Festivals und lachenden Teenagern. Euer großartiges, neues Video zu „Boy“ enthält sich der letztgenannten Elemente, was es nur noch besser macht. Den wievielten Take habt ihr genommen?

Mangara: Es ist tatsächlich ein einziger Take – rückwärts aufgenommen – also auch rückwärts gesungen. Die Farben kriegt man auch tagelang nicht ab – daher hätte es auch gar nicht anders funktioniert.

Stephanie: Nicht tagelang. Wochenlang! 🙂

Bild(er) © Andreas Waldschütz Photography
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