Inner Storm möchten mit ihrem Debüt „Amazing Loneliness“ ein Stück majestätische Natur auf nicht weniger als „hundertausende MP3-Player“ bringen will. Dahinter steht Karl Moestl, Institution am heimischen Elektromarkt, der sich in Begleitung von Andrew Edge nach draußen begeben hat.
Ein beschaulicher Waldsee, warmes Licht und zwei Duellanten, die sich im japanischen Schwertkampf üben, die beschriebene Szenerie stellt den Inhalt des Videos zu „Hold On“, der ersten Singleauskopllung von „Amazing Loneliness“ dar und schafft das richtige Mindset für den gesamten Longplayer. Zurückhaltung ist die Devise, Ambiente das Prinzip. Dabei werden auch sonst immer wieder optische Fährten zu den cooleren Trends der letzten Jahre gelegt: geometrische Flächen, Wölfe, seltsame Farben. Die Einflüsse lesen sich wie ein Who Is Who des Alternative Mainstream: Imagine Dragons, M83, Soap&Skin, Bon Iver oder Woodkid.
Inner Storm ist kein Clubprojekt, sondern alternativer Ambient-Pop, mit Bandcharakter. Für Karl Moestl der sich weltweit einen Namen als DJ und Knöpfchendreher gemacht hat, kein Neuland, sondern eine Rückbesinnung. Gemeinsam mit Andrew Edge, Christian Lettner und Wolfgang Bründlinger zollt Moestl der Majestät der Natur Tribut, mal leise mal laut.
Wie auch das coole Video zu „Hold On“ verdeutlicht ist die Natur ein ganz wichtiges Sujet auf dem Album? War „natürliche“ Musik zu machen von Anfang an Absicht?
Ich finde in der Natur kann man sehr mystische Plätze entdecken und der Mensch ist immer wieder mit der Natur und dem Überleben darin konfrontiert. Und natürlich kämpft er auch mit seinem inneren Sturm, der aber auch schön sein kann. Manchmal kann ein Gewitter furchteinflößend sein und oft ist es auch wunderschön anzuschauen. Mich hat vor allem die Schönheit, die Mystik und die Gewalt der Natur inspiriert.
Viel Ambiente, Zurückhaltung und ein Andrew Edge, der vage an eine moderne A-ha-Interpretation – Halten wir mit "Amazing Loneliness" eine melancholische Elektropopscheibe mit leichtem 80er-Sidekick in der Hand?
Es liegt natürlich nahe, sich an die 80er zu erinnern. Tatsächlich hat ein Andrew Edge schon mit Savage Progress große Erfolge in den 80ern gefeiert und ich wurde ebenfalls in dieser Zeit von den unterschiedlichsten Bands wie The Smiths, Kraftwerk, Depeche Mode, Yello, U2, Heaven17, Human Leaque etc beeinflusst. Manche Titel aus dieser Pop Epoche sind fürchterlich (kitschig) und viele wiederum haben einen Grundstein für die kommende Popmusik gelegt. Oft empfinde ich auch, dass in den 80ern mit viel mehr Mut und Euphorie produziert wurde. Ich möchte hier aber kein Loblied auf die 80er singen. Ich freu mich, dass wir in 2013 leben und dass unsere Musik more or less – zeitlos sein könnte.