Siluh Records hat es doch tatsächlich geschafft, die heimische Latte in noisig-verschrobener Gitarrenmusik noch etwas höher zu legen: Mit einem Auslands-Import.
Aufwind für den Nachhall
Davon abgeshen, dass Mozes bereits die Hotspots im Deutschsprachraum (Waves, Reeperbahn, Berlin Independent Night) abklappern, ist man von deren Durchbruch überzeugt, weil sie ein so unglaublich unkompliziertes und frisches Rockalbum im Gepäck haben: Der Platte hängt vom ersten bis zum letzten Song ein wundersam unnostalgischer Nachhall der 90er Gittarrenwelle (und allem was davor war) an. Die vier Jungs schreiben unbeschwehrten Beatles-Pop und zartes Riffing ebenso wie Mitgröhl-Hymnen und punkig-verschrobene Noise-Passagen. Songs wie "Momma what you doing" sind astreiner Sixties Pop mit verschmilzten Lyrics, "Time´s a Headache" gibt ein pulverisierendes Haupt-Riff und "Bloodsucker" ein herrliches Surf-Rock Solo zum Besten. Das ist ein Sound der im akkustischen Format genauso funktioniert wie mit voller Instrumentalbesetzung und sich großartig mit den von allen Bandmitgliedern eingesungenen Vocals arrangiert. Über "Nevermind" von Nirvana hat man mal gesagt, dass es immer wieder aufblüht und nie ganz verstummt: Alleine schon wenn ein Teenager in seinem Zimmer das Intro von "Smells like Teen Spirit" anspielt. Mozes and the Firstborn sind so eine Band.