Die Welt von oben

Das Museumsquartier einmal aus einer anderen Perspektive, von oben. Leo Wiebogen macht mit seiner kleinen, ferngesteuerten Drohne Fotos und Videos aus der Vogelperspektive.

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Der Platz auf dem Foto kommt einem bekannt vor. Heldenplatz. Ach so. Von oben sieht der ganz anders aus. Viel besser sogar. Leo Wiebogen ist mit seiner Foto-Drohne in Wien unterwegs und fotografiert die Stadt von oben. Eine Innovation, wenn man bedenkt, was das im Journalismus bewegen könnte. Katastrophengebiete könnten leicht überflogen und videotechnisch festgehalten werden. Hört sich alles ziemlich easy an. Das kann es auch sein, wenn man lange trainiert hat.

Leo Wiebogen ist mit einer selbst gebauten Helm-Kamera-Konstruktion unterwegs, um immer verfolgen zu können, was seine Drohne gerade sieht. Nach nur ca. 20 Minuten ist der Spaß aber auch schon wieder vorbei. So lange hält nämlich der Akku der Foto-Drohne. Generell ist eine Drohne außerdem eine sehr wacklige Angelegenheit. Durch diverse Abstürze, und die wird es geben, wird die Drohne sehr oft beschädigt. Da wird das Geldbörserl schnell mal leichter, durch die ganzen Ersatzteile, die man sich besorgen muss.

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Trotz dieser ganzen großen und kleinen Schwierigkeiten hat Leo Wiebogen es geschafft, ungewöhnliche und außergewöhnliche Fotos mit seiner Drohne zu schießen. Das sollte eigentlich belohnt werden. Auf Wienwin ist er mit seinem Projekt unter den Innovationen Wiens gelistet. Beim Förderwettbewerb Smart Vienna 2012 haben er und seine Drohne zwar mitgemacht, aber nicht gewonnen. Der Grund: Es besteht derzeit für ferngesteuerte Kamera-Drohnen ein Betriebsverbot.

Insgesamt haben sich 109 Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft an Smart Vienna 2012 beteiligt. Von einer Jury wurden die 17 besten Projekte, mit innovativen Ideen für die intelligente Stadt der Zukunft, ausgewählt und mit rund 2,8 Millionen Euro belohnt. Das beste Projekt 2012 wurde My-PV, welches sich mit Solaranlagen und Speicherung von Überschussenergie in privaten Haushalten beschäftigt. eVienne, ein Leichtfahrzeug, basierend auf Fahrradtechnologie wurde unter dem Namen Spirit Design das zweitbeste Projekt. Leco wurde Dritter. Mit diesem Projekt sollen Kosten und Energie bei Glühfadenlampen in Signalgebern (Ampeln,…) gespart werden.

Nur schade, dass die Foto-Drohne keinen Stockerlplatz bekommen hat. Ein bisschen kann man die Bedenken vor einer Luftfahrtgesetz-Novelle nachvollziehen: Die Drohne könnte zu einem privaten Überwachungsorgan werden. Vor allem Anonymus hat kürzlich mit Demos und Aktionen gegen Drohnen und Co wieder einmal über den deutschen Sprachraum hinaus auf sich aufmerksam gemacht.

Smarte Projekte aus Wien: www.wienwin.at

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