Girl Talk

Mit All-Girl-Band vom Bubblegum-Pop zum wütenden Pseudo-Punk: Kate Nash packt auf ihr drittes Album zu viel Attitüde und zu wenige Hits.

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Niedlich – das ist das, was einem am ehesten zu den ersten beiden Alben der Britin einfällt. Niedlich will sie jetzt nicht mehr sein, vielmehr ist sie zum trotzigen Post-Teeniemädchen mutiert, das sein Tagebuch mit Wehleidigem in pinker, blauer und grüner Krakelschrift vollkritzelt: „You don’t treat me like a friend / … / I even said that you were cool“ („Fri-end?“) oder „You said you’d meet me there / but you never came / you let me down“ („All Talk“), heißt es da. Gesanglich hat sich Kate Nash ein Riot-Girl-Image umgehängt, das sie optisch konsequent mit Schnute, bitterbösem Blick und schwarz-blonder Dip-Dye-Frisur fortführt. Und auch die Gitarren jaulen schon ganz gut.

Nash macht es sich mit „Girl Talk“ aber zu einfach, wenn sie glaubt, dass man auch im Jahr 2013 noch aus dem Kleinmädchenparadies ausbrechen kann, wenn man Klavier gegen Stromgitarre tauscht und an dieser möglichst laienhaft herumschrammelt. Herausgekommen ist schlussendlich musikalischer Einheitsbrei, dem nur Ausreißer wie das noch am authentischsten wütende „Sister“ etwas Würze verleihen. Etwas weniger – auf fast 53 Minuten Spielzeit Nashs drittes Album – wäre in dem Fall wohl mehr gewesen.

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