Bauprojekt Vivihouse: Ein guter Rahmen für Neues

Die Mitglieder des Forschungsprojekts Vivihouse, das momentan an der TU Wien läuft, möchten neue Räume schaffen. Dabei soll es aber nicht nur um konkreten Wohnraum gehen, sondern auch um Freiräume. 

Die Freiheit Wohnraum selbst zu gestalten wird in ländlichen Gebieten kaum infrage gestellt. In die Stadt ist diese jedoch noch nicht wirklich eingezogen. Das Forschungsprojekt Vivihouse möchte genau das ändern und präsentiert deshalb auf der Maker Faire zum ersten Mal konkrete Ergebnisse ihrer bisherigen Arbeit. „Bei Vivihouse handelt es sich um eine Bauweise, die es Menschen ermöglichen soll selbst ökologisch und mehrgeschossig zu bauen. Die dafür notwendigen Baupläne sollen online zu finden sein und sich um diese herum im besten Fall auch ein Diskurs und Dialog bilden“, erklärt Nikolas Kichler, der seit einem Jahr mit einigen KollegInnen der TU Wien intensiv an dem Projekt arbeitet. „Ideal wäre es, wenn dieser Diskurs auch zur Frage führen würde, wie wir eigentlich leben wollen und wie wir uns Wohnen vorstellen – und diese damit von vielen verschiedenen Stimmen beantwortet würde und nicht nur von jenen aus der Baubranche.“

© Vivihouse

Inklusion bedeutet immer auch ökologisches Denken

Dabei soll der ökologische Aspekt in keinem Fall zu kurz kommen. „Inklusives Bauen bedeutet einerseits niemanden auszuschließen und alle einzuladen selbst mitzubauen und mitzugestalten, andererseits steht Inklusion bei uns eben nicht nur für diesen wichtigen Punkt der Partizipation, sondern schließt auch den Punkt der Ökologie mit ein. In erster Linie deshalb, weil in der Ökologie die Inklusion der zukünftigen Generation liegt. Dieses zukunftsorientierte Denken bildet eigentlich die Basis von Vivihouse“, so Kichler. Auch bei der Bauweise selbst setzt man stark auf Nachhaltigkeit. Zentrales Element ist der Holzrahmen, in den – ganz nach den eigenen Vorstellungen der zukünftigen BewohnerInnen – Elemente hineingebaut werden können. Dieser Rahmen wird vorproduziert und zur Baustelle gebracht. Strohballen sollen die Dämmung übernehmen, da sie als Abfallprodukt lokal erhältlich und vergleichsweise günstig sind.

© Vivihouse

Mit Vivihouse auf Tour

Ein Vivihouse aufzustellen kostet Zeit, denn die BewohnerInnen sollen möglichst viele der Arbeiten selbst übernehmen. Allerdings fallen eben auch genau dadurch die Kosten, weshalb sich Nikolas Kichler vorstellen könnte, dass Vivihouse eines Tages vielleicht als sozialer Wohnbau funktionieren könnte. Die ersten vier Fassadenmodule wurden bereits gebaut, im Laufe des Sommers sollen aber bereits 16 weitere folgen. Ziel ist es, diese im Herbst in Linz zum ersten Mal in zweigeschossiger Form zu präsentieren. „Danach beginnt eine kleine Tour durch Österreich, wobei an jedem Ort weitere Elemente dazugebaut werden. Das Gebäude wächst, bis wir im Sommer 2019 in Wien schließlich fünf Geschosse zeigen können. Daran werden dann sehr viele unterschiedliche Menschen mitgebaut haben und dadurch eine Vielzahl verschiedener Ideen und Vorstellungen zu einem Haus verschmelzen“, erklärt Kichler die weiteren Pläne des Vivihouse-Teams.

Nikolas Kichler, Mikka Fürst, Kathrin Meyer, Paul Adrian Schulz © Vivihouse

Auf der Maker Faire, die sich in diesem Jahr „The Future of Building – Wenn Maker Häuser bauen” als Motto auf die Fahnen heftet, werden die ersten vier Vivihouse-Fassadenelemente ausgestellt. 

Die Maker Faire findet von 5. bis 6. Mai in der METAStadt statt. Mehr Infos dazu gibt es hier

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