Diesmal brennt nicht Alterlaa, sondern Einkaufswägen und ein Mensch innen drin. Hier ist das neue Video von Mynth.
Mit so einem Video hatte vor einem Jahr niemand gerechnet. Mynth kamen mit "Nightlight" aus dem Nichts. Ihr erstes Video zeigte grimmige Bilder aus Altererlaa. Und wenn solche Bilder – neben viel Begeisterung – auch als zu einfach und überzeichnet kritisiert werden, weiß man, man hat es geschafft, nämlich andere Menschen zu bewegen und etwas zu machen, was den Leuten nicht egal ist. Ziemlich schnell prasselten daraufhin Booking-Anfragen herein. Mario ist bei Olympique live als Bassist eingestiegen. Das Video zu "Friends" ging dann einen anderen Weg. Viel Lichteffekte, Detailaufnahmen, Haare schütteln, eine Vogelspinne. Gedreht wurde immer mit Rupert Höller.
"Urge" bleibt in dieser Tradtion, versucht aber auch ein paar Dinge anders zu machen. Die Bilder sind diesmal schwar-weiß, mit vergleichsweise wenig Kontrast. Sie sind wieder grimmig, wütend, gewalttätig, aber offener für Interpretation. Da tanzt jemand in einer verspiegelten Unterführung, ein Wolf steht auf einem Baumstumpf und am Ende brennen Einkaufswägen und ein Sonderkommando rückt an. Schauspieler Valentin Postlmayr irrt durch Natur und Beton, schreit ins Nichts, wie besessen, schaut angewidert und getrieben, scheitert an den anderen Menschen.
In einem Interview mit dem Mica meinten Mynth noch, sie wollten ganz auf Gitarren verzichten, nur analoge Synths. Diesmal wurde die Gitarre zumindest wieder kurz ausgepackt. Dazu rappt der Salzburger C-Black über seine Fuck-ups, seinen Fame und dass er das alles genau so will. Offenbar ist das jemand, den man auf dem Radar haben sollte. Mynth beweisen damit ihren Willen Dinge anders zu machen. Das Zwillings-Duo will sich in einem absichtlich eng gesetzten Korsett ausprobieren. Wie genau, das wird das Mynth-Album im Feber zeigen.