Das Designforum Wien dokumentiert in einer Publikation aus dem eigenen Haus, was es so gemacht hat und fragt kokett worüber es eigentlich schreiben soll.
Der Versuch zu beschreiben, was Design sei, löst sich oft in der Antwort "Alles." auf. Viele haben deshalb schon aufgehört zu fragen „Was ist Design?“; nicht so das Designforum Wien, das mit seinen Ausstellungen, Vorträgen, Symposien und Wettbewerben seit 2006 unterschiedlichste Antworten liefert, die dieses "Alles" greifbarer machen.
Mit dem nun vorliegenden Band „Dokument – Designforum Wien 2006 – 2010“ liefert die im MQ beheimatete Institution eine Leistungsschau ihrer Tätigkeiten. So konnten Designinteressierte das Gespür für Design im Alltag schulen und den Löffel als durchdachtes Alltagswerkzeug entdecken, oder die Gedanken von Erik Spiekermann zu Typographie vom abendlichen Vortrag mitnehmen – nicht unwahrscheinlich, dass dadurch der Verzehr von Buchstabensuppe zum Designexkurs führt.
Dem Genre entsprechend wurde der Band mit einer stattlichen Aufmachung bedacht, der vor allem bildliche Zeugnisse der Veranstaltungen versammelt, die meist mit kurzem Infotext auskommen (müssen). Dem Hauptteil der Dokumentation vorangestellt ist der Hinweis auf die Lobbyarbeit des Forums im Dienste der (österreichischen) Designszene und die Beschreibung der unterschiedlichen Förderstellen – Impulse, Evolve, Departure.
Wie schon erwähnt, ist alles gut verpackt, allerdings hätte der Leser mit indirektem Zugang zu den Aktivitäten des Designforums gerne mehr informativen Inhalt – damit sich nicht der Gedanke aufdrängt, dass Design nur Oberflächenveredelung sei. Denn vielmehr wünscht man sich doch den von Stefan Sagmeister im Rahmen der Vienna Design Week geäußerten Anspruch an gutes Design: Gutes Design soll für Verständnis und ein besseres Zusammenleben sorgen.
Dokument
Designforum Wien – 2006-2010
280 Seiten
edited by Designforum