Extreme Raumwelten

Die Ausstellung „Extrem“ zeigt Arbeiten von 13 KünstlerInnen, die sich auf vielfältige Weise mit gängigen Rezeptionsmustern von Landschaft und Raum auseinandersetzen. Physische Grenzerfahrungen werden hier in Hinblick auf die räumliche Wahrnehmung kritisch dargestellt.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Unter dem Titel „Extrem“ setzen sich 13 Künstlerinnen und Künstler mit physischen Grenzsituationen und dem Versuch ihrer Überwindung auseinander. Die von Michael Goldgruber kuratierte Werkschau wird im Kunstraum Niederösterreich gezeigt. Der Raum und dessen Wahrnehmung steht bei allen gezeigten Werken im Mittelpunkt. Ganz im Sinne des aristotelischen Raummodells, demzufolge Raum durch Bewegung erst wahrnehmbar wird.

So zum Beispiel bei Michael Goldgrubers Fotoarbeit „Summit Construction“, die sich mit der Neigung des Menschen, sich überall breit zu machen, auseinandersetzt. Das menschliche Eingreifen in die unberührte Natur wird hier durch eine eiserne Aussichtsplattform auf einem rauen Berggipfel vorgeführt. Dadurch wird der Aufstieg ohne Steigeisen für jedermann möglich.

Interessant ist auch Johanna Kirschs Fotoserie „Autoshot Actions 0.1.“. Diese entstand mit Selbstauslöser beim Versuch der Besteigung einer Maschinenlandschaft im Industriehafen von Antwerpen. Die Künstlerin bricht hier in ein männlich-besetztes Wirkungsfeld ein und es entsteht fast eine gefühlte Verbindung zwischen Mensch und Maschine.

Auch der Unterwasserraum wird zum Kunstobjekt: Der Künstler und Apnoetaucher Mario Rott zeigt unter dem Titel „Bloodshift“ abstrakt anmutende Raumbilder, die auf den ersten Blick nicht als Unterwasserbilder identifizierbar sind.

Den Besucher erwartet bei „Extrem“ keineswegs die typische konsumorientierte photographische Dokumentation sportlicher Höchstleistungen. Bei denen normalerweise mit Fokus auf den Körper die athletischen Höchstleistungen zum ästhetischen Blickfang stilisiert werden. Vielmehr geht es um die Frage, wie agieren wir im Zusammenhang mit physischen Grenzerfahrungen und vor allem welche Wechselwirkungen ergeben sich dabei mit den topographischen und architektonischen Gegebenheiten. Die Extremsportreferenzen dienen lediglich als Mittel zum Zweck, um Raum an sich erfahrbar zu machen und in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu rücken – eben ganz im Sinne des aristotelischen Raummodells.

Extrem

vom 25. März – 14. Mai 2011

Ort: Kunstraum Niederösterreich

Eröffnung: 24. März 2011, 19.00 Uhr

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...