FM4 spricht über Rechts

Von Kühnen-Gruß bis Blood & Honour – FM4 setzt heute und morgen einen thematischen Schwerpunkt zu rechten Strategien und Gegenstrategien.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Filip Dewinter, Vorsitzender des rechtsextremen flämischen Vlaams Belang, Markus Beisicht, Chef der „Bürgerbewegung pro Köln“, Martin Graf, dritter Nationalratspräsident (FPÖ) und Mitgliedschaft in der rechtsextremen Burschenschaft Olympia, Minarett-Gegner, Säbelträger, Gesinnungsgenossen – alle waren sie wieder da. In der Wiener Hofburg. Beim Ball des Korporationsrings. Die (gesellschafts)politischen Vor- und Nachwehen, die die Versammlung der politischen, wirtschaftlichen und vermeintlich intellektuellen Elite des rechten Lagers in Repräsentationsräumen der Republik begleitet haben, sind vergleichsweise (etwa zum hinsichtlich faschistischer Tendenzen sensibleren und in Folge sich konsequenter distanzierenden öffentlichen Deutschland) schwach und gleichzeitig schmerzhaft. Die antifaschistische Demonstration gegen den Ball wurde von der Polizei untersagt – mit der Begründung, dass die öffentliche Ruhe, Ordnung und Sicherheit gefährdet wäre. Die die öffentliche Ruhe, Ordnung und Sicherheit sehen manche aber ganz woanders gefährdet. Nämlich dort, wo die Hemmschwelle fast unbemerkt nach unten rutscht. Dort, wo sich Politologen, Soziologen und Rassismusforscher einig sind, dass eine Veränderung der Diskurskultur stattfindet und die persönliche und politische Sanktionierung von öffentlich getätigten rechtsradikalen oder rassistischen Äußerungen oft von der eigenen Verantwortung und von demokratischen Prinzipien gelöst wird.

FM4 thematisiert in einem zweitägigen Schwerpunkt die neuen Gesichter des Rechtsextremismus und will damit einen Blick auf die Strategien hinter neofaschistischen Ideologien und Netzwerken werfen. Wie geht man (erfolgreich) mit Rechten, Rechtsradikalen und ihren Tabubrüchen um? Wie schaut das „moderne Gesicht“ des Rechtsradikalismus aus? Und wie funktionieren rechte Codes und Strategien in der Öffentlichkeit und was kann man dagegen tun? Als Interviewgäste und Experten sprechen u.a. Robert Eiter vom „Oberösterreichischen Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus“, der bekannte Uncover-Journalist und Buchautor Günter Wallraff und ein ehemaliges Mitglied der Deutschen nationalistischen Gruppe der Jungen Nationaldemokraten (JN).

Nähere Infos und das genaue Programm gibt’s auf http://fm4.orf.at

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