Barbara Haider und Dani Terbu haben sich Großes vorgenommen: Die österreichische Lokallandschaft soll nach guten Frühstücksmöglichkeiten durchforstet werden. Für ihren Blog haben sie nun beim Content Award eine Nominierung abgeräumt.
Bitte stellt euch kurz vor und erklärt, was ihr macht.
Wir, das sind Barbara Haider und Dani Terbu, sind „Die Frühstückerinnen“ und berichten in unserem Blog wöchentlich über unsere Frühstückserlebnisse in Wien, Graz & Linz.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, einen Frühstücksblog zu machen?
Wir gehen schon seit einigen Jahren regelmäßig gemeinsam frühstücken. Dabei standen wir jedes Wochenende vor derselben Herausforderung: Wohin gehen wir, welche Lokale bieten welche Leistung und natürlich: Was ist neu und angesagt? Letztes Jahr im Frühjahr haben wir dann beschlossen, dass wir unsere Frühstückserlebnisse niederschreiben und für alle, denen es gleich geht, zugänglich machen. Im Juni war dann der offizielle Start von „Die Frühstückerinnen“.
Welche Zielgruppe wollt ihr mit eurem Blog erreichen und warum?
Konkrete Zielgruppe haben wir nicht definiert, aber wir wollen allen, die gerne frühstücken gehen und mal neue Lokale oder Besonderheiten ausprobieren wollen, eine unabhängige und sympathische Informationsbasis bieten. Das Warum ist leicht erklärt: wir wollen unsere Leidenschaft für die wichtigste Mahlzeit des Tages mit anderen Menschen teilen!
Welche Kanäle zur Eigenvermarktung wählt ihr, um möglichst viele Leser auf euren Blog aufmerksam zu machen?
Wir haben fast gleichzeitig mit dem Blog unsere Facebook-Fanpage gelaunched und haben schnell gemerkt, dass das eine tolle Ergänzung ist. Wir können uns auf dem Blog auf das Wesentliche konzentrieren: die Bewertungen. Und auf Facebook können wie einfach viel rund um das Thema machen. Fans können sich einbringen, wir diskutieren über diverse Lokale und Leistungen, oft stellen wir auch Fragen und bitten die Community für andere Frühstücks-Fans um Mithilfe (z.B. wo frühstückt man in London, Rom, Paris etc.)
Welche Vorteile hat das Bloggen im Gegensatz zu anderen Medien? Warum habt ihr grad den Blog gewählt?
Ich (Dani) blogge ja schon seit 2005 und hab damit nur positive Erfahrungen gemacht. Man erreicht, wenn man sich mit Suchmaschinenoptimierung ein bisschen auskennt, in kurzer Zeit sehr gute Ergebnisse. Außerdem kann man mit wenig Budget (und guten Freunden, die mit WordPress umgehen können) tolle Projekte auf die Beine stellen.
Es gibt in Wien derzeit viel Aufmerksamkeit für junge, digitale Unternehmen – „Start Ups“. Könnt ihr damit etwas anfangen? Seht ihr euch als Teil dieser Szene?
Wir sind ganz gut vernetzt – zumindest was die Webszene in Wien betrifft. Was uns aber sicherlich von den typischen Start Ups unterscheidet, ist das langfristige denken. Für uns werden typische Start Ups gegründet, um schnell erfolgreich zu werden, Investoren zu finden und dann verkauft zu werden. Wir denken da weniger wirtschaftlich getrieben. Auch wenn wir von den Leserzahlen her wachsen wollen und natürlich auch kleine finanzielle Erfolge mit dem Blog feiern, steht bei uns nicht das Geld, sondern eben der Spaß am Projekt im Vordergrund.
Ihr betont, dass euch Bio sehr wichtig beim Essen ist. Auf was achtet ihr sonst noch? Würdet ihr sagen, dass ihr auch sonst sehr bewusst auf euren Lebensstil achtet oder beschränkt sich das eher aufs Essen?
Wir achten nicht nur auf biologische Produkte, sondern auch darauf, woher die Produkte kommen (regionale Partner) – vor allem auch bei den Eiern. Es ist leider nach wie vor so, dass oft Eier aus Boden- oder gar Käfighaltung verarbeitet werden. Wir fragen daher bei jeder Frühstücksbestellung nach, ob die Eier aus Freiland – oder noch besser – aus Bio-Freilandhaltung stammen. Wenn nicht, wird das Frühstücksei wieder abbestellt. Oft ist den Mitarbeitern in der Gastronomie gar nicht bekannt, wie die Herkunft der Eier kontrolliert werden kann. Durch den Stempel (0 = Biohaltung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung, danach das Kürzel für das Herkunftsland und die Betriebsnummer des Bauern) ist die Kontrolle recht einfach. Wir achten auch generell darauf, wo verwendete Produkte (z.B. Kleidung) herkommen und wie sie hergestellt werden – nicht nur beim Essen.
Habt ihr ein Lieblingsfrühstückslokal?
Das werden wir oft gefragt, aber auf ein bestimmtes Lokal können wir uns eigentlich nicht festlegen. Es gibt Lokale, die wir immer wieder gerne besuchen – weil die Qualität der Produkte stimmt, die Frühstücksvariationen etwas Besonderes sind und sich vom Frühstückseinerlei unterscheiden und freundliches Service und Ambiente ein rundum angenehmes Frühstückserlebnis schaffen. Wir werden aber demnächst auf unserem Blog unsere Top 10 Frühstückslokale kennzeichnen – eines davon wird dann von der Facebook Community gewählt.
Kann man mit dem Bloggen Geld verdienen oder habt ihr noch einen anderen Job?
Noch können wir vom Frühstücken nicht leben – aber wer weiß, vielleicht ist es ja doch irgendwann soweit 😉 Daher haben wir auch noch einen Brotjob: Barbara leitet die Online-Redaktion bei einem österreichischen Privat-TV-Sender und Dani konzipiert Web-Projekte und berät Kunden im Moment verstärkt im Bereich Social Web.
Auf eurer Seite läuft Werbung. Wie geht es euch mit der Vermarktung?
Sehr gut. Wir sind nicht in einem Netzwerk. Das hat den Vorteil, dass wir sehr kritisch entscheiden können, was und wer gut zu unserer Community passt. Für jeden unserer Kunden wird ein kleines maßgeschneidertes Konzept erstellt, dass das Produkt/die Botschaft möglichst sympathisch integriert. Wir legen Wert darauf, dass alle werblichen Aktivitäten auch von unserer Community positiv aufgenommen werden.
Beim Content-Award stehen innovative audiovisuelle Ideen im Mittelpunkt. Was ist das Innovative an eurem Blog?
Die Innovation liegt bei uns sicher weder am Design (auch wenn unser Relaunch gerade im Gange ist und das neue Design sehr hübsch wird), noch in der Software. Das einzigartige ist der Content und die Community, die wir rund um das Thema und über verschiedene Kanäle (Blog, Facebook, Twitter, Foursquare, Newsletter) aufgebaut haben. Der Award nennt sich ja „Content-Award“ und das haben wir bei der Bewerbung wörtlich genommen – wir bieten einzigartigen Content, der einen klaren Nutzen stiftet.
Wie seid ihr auf den Content-Award aufmerksam geworden?
Eine Freundin von uns, hat uns darauf aufmerksam gemacht. Die Bewerbung geht ganz leicht: es gibt einige Online-Formulare auszufüllen und ein Video oder Screenshots dranzuhängen – das wars eigentlich schon.
In eurer Kategorie sind ja sehr viele verschiedene Projekte zu finden. Wart ihr überrascht über den 2. Platz?
Wir haben uns ja in einer „offenen Kategorie“ beworben, in dem der Sieger über ein Public Voting ermittel wurde. Das heisst, wir haben Freunde, Familie und natürlich unsere Frühstückscommunity aktiviert und um Stimmabgabe gebeten und denken, dass wir auch sehr viele erreicht haben. Insgesamt sind laut ZIT ca. 4.500 Stimmen abgegeben worden und es war am Ende dann sehr knapp zwischen den 3 Top-Platzierten.
Welche Projekte beim Content Award haben euch besonders gefallen?
Bei den Games ist uns Ludwig sehr positiv aufgefallen, das kennen wir auch schon ein bisschen länger. Und in unserer Kategorie natürlich unsere Lieblings-Konkurrenten „Whatchado“.
Zahlen & Fakten:
Über 22.000 User/Monat
4.700 Facebook Fans
3.900 Foursquare Abonennten