Soko, Danny Brown, A$AP Rocky, Other Lives, Tocotronic, Snoop Dogg, Bonnie »Prince« Billy, Poolbar und Popfest – Konzertempfehlungen für die kommenden Tage.
Soko (© Robin Black)
Soko Erst der Überraschungerfolg mit "I’ll Kill Her", gleich darauf die selbstgewählte Auszeit. Nach fünf Jahren schließlich doch noch das überaus verletzlich klingende Debütalbum "I Thought I Was An Alien" und vor kurzem, drei Jahre später, dessen Nachfolger. Soko hat immer schon mit ihren Dämonen zu kämpfen gehabt – und einen daran auch teilhaben lassen. Auf "My Dreams Dictate My Reality" tut sie dies nun mit größerem Selbstbewusstsein, so scheint’s, mit immer wieder mitreißendem 80er-Indie-Sound in dezenter Goth-Tönung. Eine in jedem Fall hörenswerte Entwicklung. Nach ihrem ausverkauften Flex-Konzert im März ist die Französin im Juli erneut in Wien zu sehen. Auf Grund der großen Nachfrage wurde das Konzert vom B72 ins Wiener Wuk verlegt. Bereits erworbene Tickets behalten auch für die neue Venue ihre Gültigkeit. 13. Juli 2015, Wien, Wuk
Danny Brown (© Arcadia Agency)
Danny Brown Eine der auffälligsten Zahnlücken des Hip-Hop gibt es bald auch in Wien zu begutachten. Danny Brown hat mit seinem dritten Album »Old« nicht nur bei den Kritikern, sondern auch beim Publikum punkten können. Zwischen Vergangenheit und Gegenwart des Genres schlägt er darauf mühelos eine Brücke. 14. Juli, Wien, Wuk
A$AP Rocky (© Sony Music)
Hip Hop Open Nach dem Debüt im Vorjahr macht der Österreich-Ableger des in Stuttgart bereits zum 13. Mal steigenden Hip Hop Open wieder einen auf dicke Hose. Zu unserer großen Freude! A$AP Rocky – vom Genre-Erneuerer (Stichwort: Cloud-Rap) zum veritablen Großkaliber in null Komma nix – führt das Line-up an. Dazu gibt’s eine Deutsch-Rap-Schlagseite mit Acts wie ASD (Afrob & Samy Deluxe) und Prinz Porno. 17. Juli, Wien, Arena
Other Lives (© Jeremy Charles)
Other Lives Als würden sich am Himmel langsam graue Wolken von dramatischer Schönheit auftürmen – wie fluffige Vorboten der Apokalypse, die dann doch noch nicht kommen wird. So klingt die Musik dieser Band. Passend dazu die dystopischen Motive, die sich durch die Songtexte ziehen. Orchestrale Opulenz darf sein, sie nimmt den folkigen Grundkompositionen aber nicht ihre Schwerelosigkeit. Eine Schwerelosigkeit, die nicht mit Leichtigkeit gleichzusetzen ist. Kein Wunder jedenfalls, dass sich Radiohead und Bon Iver längst als Bewunderer geoutet haben. 18. Juli, Wien, Wuk
Tocotronic (© Michael Petersohn)
Tocotronic Nach 20 Jahren im Geschäft ist es kein Wunder, dass Tocotronic für viele ihrer Fans unter »Die Band meiner Jugend« firmieren. Und dass die Hits von früher bei Konzerten die größeren emotionalen Anknüpfungspunkte bieten. Dabei wäre nichts falscher, als die Qualität ihrer jüngeren Releases in Abrede zu stellen. Gutes Beispiel: das Anfang Mai erschienene aktuelle Album, durch das sich die Liebe als roter Faden zieht – Zärtlichkeit, Solidarität, Sexualität. Die Musik zu Dirk von Lowtzows metaphernreichen, sanft vorgetragenen Lyrics lässt dabei mehr Pop und Folk zu, als man es bislang von Tocotronic gekannt hat. Sehr schön jedenfalls und ein Beweis für die Entwicklungsbereitschaft dieser Band. 19. Juli, Wien, Arena
Snoop Dogg (© Skalar Entertainment)
Beat The Fish Die neue HipHop-Konzertreihe Beat The Fish geht gleich mal in der Deluxe-Version vom Stapel: mit Snoop Dogg als Headliner und als Open Air in der Arena, wo ja kurz davor auch das Hip Hop Open mit A$ap Rocky stattfinden wird. Gute Tage für einschlägig Interessierte also. Zugezogen Maskulin sind als einer der Support-Acts fixiert. Als Ersatz für den kurzfristig ausgefallenen Pusha T kommt Mo Trip. 22. Juli, Wien, Arena
Bonnie »Prince« Billy (© PSI Music)
Bonnie »Prince« Billy Es ist nicht leicht, den Überblick über Will Oldhams Output zu behalten. Mehr als 20 Alben, den Großteil als Bonnie »Prince« Billy, hat er bereits rausgehauen. Stets in überzeugender Ausführung: Folk und Country, schwarzhumoriger Schabernack und waidwundes Leid. 23. Juli, Dornbirn, Conrad Sohm — 24. Juli, Sittersdorf, Acoustic Lakeside — 25. Juli, Wien, Arena — 26. Juli, Linz, Rosengarten am Pöstlingberg
Dillon (© Siggi Eggertsson)
Poolbar Essenziell für Musikliebhaber im Westen des Landes: die Poolbar mit ihrem dichten Festivalprogramm. Heimisches wie Wanda (16. Juli), Elektro Guzzi (17. Juli), M185 (30. Juli), Wandl (31. Juli), Dorian Concept (31. Juli) und HVOB (7. August) ist dabei natürlich ebenso vertreten wie Gefeiertes von internationaler Provenienz. Heuer etwa Theophilus London (13. Juli), Darwin Deez (21. Juli), Aloe Blacc (22. Juli), Dillon (25. Juli), Étienne de Crécy (1. August) und Kele (14. August). Bis 15. August, Feldkirch, Altes Hallenbad
Fijuka (© Clemens Schneider)
Popfest Die große Leistungsschau heimischer Popmusik beschert dem Wiener Karlsplatz Jahr für Jahr einen Menschenauflauf, dem nicht viel zum Volksfest fehlt. Kuratiert haben heuer Susanne Kirchmayr aka Electric Indigo und Stefan Trischler aka Trishes. Im Programm macht sich die spezielle Expertise der beiden – Elektronisches und Hip-Hop – bemerkbar, ohne dass anderes ausgeblendet würde. Und das bei vorbildlicher, fast ausgeglichener Geschlechterverteilung. Mit dabei: 5/8erl in Ehr’n feat. Fiva, Attwenger, Clara Luzia, Dorian Concept, Dubblestandart feat. Lee »Scratch« Perry, Fijuka und und und. 23. bis 26. Juli, Wien, Karlsplatz