Er ist bekennender Olympique Marseille Fan, eigentlich Linzer, aber jetzt Wahlwiener. Lange war es um die Hip-Hop Hochburg Linz ein bisschen still. Jetzt soll mit Average alles besser werden.
Das "Au" im Albumnamen "Au Concept" ist eine Anspielung auf das Alter Ego Die Au und Concept der Name des Produzenten. "Au Concept" ist auf oldskool produziert, ein MC und ein DJ. Die Beats orientieren sich am klassischen, goldenen Zeitalter des Hip-Hop. Einflüsse aus G-Funk, gut getimte Scratches und Synthie-Samples spicken den Sound.
Die Punchlines sind sowohl pointiert als auch verspielt, dabei ist er einer der wenigen heimischen Reimspucker, der noch auf hochdeutsch rappt. Hater hat er auch, die glauben nämlich er wär ein Hipster. Kann man sich schwer vorstellen, bei jemandem der von den Kollegen bei The Message zum “MC des Jahres 2013“ gekürt wurde. Kapazunder wie Flip, Holunder, Huckey, Black Tiger und L-Echo sind am Album des 25-Jährigen mit von der Partie. Wir haben ihn folgerichtig gefragt: Linz?
Hängt ihr öfters da einfach so auf Blockparty vor der Linzer Tabakfabrik rum wie im Video von “Wir sehen uns"? Und warum kiffen da so wenig Leute?
Leider haben die Blockparties in der Tabakfabrik noch keine Regelmäßigkeit, obwohl sie definitiv öfter stattfinden könnten. Solche Aufeinandertreffen kann man in Linz eher in der Kapu, in der Stadtwerkstatt oder im Sommer vorm Solaris haben. Die Tabakfabrik war im Endeffekt der perfekte Spot für diesen etwas West Coast-angehauchten Song. Darum sind wir auch dankbar, dass es so unkompliziert möglich war, dort zu drehen. Aber du hast Recht, es wird kaum gekifft im Video. Ich muss mal nachfragen, was da schief gelaufen ist.
Der Mercedes im Video hat ein Wels Land-Kennzeichen. Gerard kommt ja von dort. Gibt’s Verbindungen?
Keine tiefgründigen. Wir haben hier und da Kontakt, aber Zusammenarbeiten gab es bis auf ein Problem mit dem Remix von Flip nicht.
Was macht denn die Kunst-Uni Linz im Abspann?
Der Kensee, der das Video zu “Wir sehen uns“ gedreht hat, ist Student an der Kunst-Uni. Abgesehen davon, ist es scheinbar leichter und unkomplizierter, Drehgenehmigungen für coole Spots in Linz zu bekommen, wenn man einen Clip im Rahmen eines Projektes der Kunst-Uni laufen lässt.
Wie findest du denn “Hipster Hass” von Fler? Und sind Hipster jetzt die neuen Feindbilder im Hip Hop oder versteht man sich eh?
Ich hab mir ehrlich gesagt bei dem Titel nichts anderes erwartet von Fler. Song und Clip sind schon sehr übertrieben hart und grenzen ja schon an Hetze. Ich kann mit seiner aggressiven Grundstimmung überhaupt nichts anfangen.
Der Hipster ist bestimmt ein Feindbild für den Straßenrap, weil er ihn ja zum Teil abgelöst hat – zumindest was den kommerziellen Erfolg betrifft. Ich glaube die großen Rapper, die man mit dem Begriff “Hipster“ assoziiert, machen im Grunde Popmusik, auch wenn sie Sprechgesang verwenden. Ich finde es gut, dass Deutschrap mittlerweile viele unterschiedliche Gesichter hat. Jeder kann sich ja herauspicken was ihm zusagt.
Persönlich bin ich auch nicht der größte Fan von dieser “Hipster-Welle“, aber mit manchem kann ich mich ganz gut arrangieren. Beim neuen Video wurden sogar Stimmen laut, die meinen ich wäre ein Hipster. Das hat mich amüsiert.