Grüße aus einer weit entfernten Galaxis

Wo ihr euch einen Sternenzerstörer aus Müll ansehen könnt. Und wahrscheinlich auch ein paar andere Dinge.

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Es braucht eigentlich nicht viel mehr als einen Sternenzerstörer in jeglicher Form, um ein altes „Star Wars“-Herz wieder laut pochen zu lassen. Was für eine Konstruktion. Dann fehlt auch nicht mehr viel, bis schon die ersten Töne vom legendären Imperial March im Kopf erklingen, und ganz plötzlich hört man ein Surren, ein ganz bestimmtes Surren, dass eigentlich mehr ein Brummen oder ein Zischen ist, und man weiß genau, welches Geräusch das ist. Aber es geht hier ja um Kunst und so, also reißt euch doch mal zusammen.

Simón Vega klingt wie ein richtig guter Popstar-Name. Tatsächlich ist Simón Vega aber Skulpteur, was ja nicht minder beachtlich ist, und auch noch einer, der sein Handwerk außerordentlich gut versteht. Nun will er sich wohl als Autor einen Namen machen und veröffentlicht ein Buch namens „Tropical Departures“. Wovon genau das handelt oder ob das eher in die Bildband-Richtung geht (ja, wahrscheinlich ist es ein Bildband), können wir leider nicht sagen, aber wir hoffen sehr stark, dass dieser mordsmäßige Sternenzerstörer in irgendeiner Weise was damit zu tun hat.

Der heißt offiziell „Imperial Slum Ship“, besteht komplett aus Müll und Abfällen der dritten Welt und soll eine Parodie auf das schnittige High-Tech-Schiff aus der „Star Wars“-Hexalogie darstellen. Das war aber auch ganz großes Kino. Vega bespöttelt damit die beim Original symbolisierte Darstellung einer machtvollen und autokratischen Regierung. Also auch total gesellschaftskritisch, ne. Das Ding sieht echt mega aus.

Dieses gigantische Werk darf niemandem vorenthalten werden, deshalb könnt ihr oben ein paar Schnappschüsse des Prachtstückes sehen. Natürlich aus möglichst vielen Blickwinkeln, damit ihr auch genau wisst, wovon hier die Rede ist. Anlässlich der Veröffentlichung von „Tropical Departures“ findet im Rahmen der „Grüße aus Venedig“-Ausstellung in der Galerie Hilger Next eine Buchpräsentation statt. „Toll“, denkt ihr euch. Das Imperial Slum Ship wird auch da sein. „Geil“, denken wir uns. Nichts wie rein in die eingestaubten Sturmtruppler-Kostüme! Mal ehrlich, was für ein geiles Teil.

Kunst aus Müllobjekten ist zwar ziemlich Been-There-Done-That, aber ein Sternenzerstörer ist und bleibt eben ein Sternenzerstörer, und da lässt sich auch nicht an der vorhandenen Epicness rumrütteln. Wenn sehen ihr wollt, den Sternenzerstörer, ihr müsst – damn, wie Yoda zu schreiben ist auch nicht mehr wirklich originell.

Die Buchpräsentation findet am 29. Januar um 19 Uhr in der Galerie Hilger Next statt, anschließend gibt’s eine Führung durch „Grüße aus Venedig“ (DA IST AUCH DER STERNENZERSTÖRER.). Ihr wisst eh, warum ihr da hingehen solltet.

Bild(er) © Simón Vega
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