Quasi handkopiert und in einer Auflage von 1.000 Stück hat am 16. Jänner 1997 die erste Ausgabe des „Musik- und Filmmagazins“ The Gap das Licht der Welt erblickt. Nostalgie in Form eines Issuu-Links.
„Und wenn wir einfach selbst ein Magazin machen? Eines, das genau so ist, wie wir es gerne hätten?“ – das waren in etwa die Worte, die mein guter Freund Thomas Heher, mittlerweile Festivaldirektor bei Waves Vienna, irgendwann Ende 1996 zu mir gesagt hat. Nach einigen Monaten im Publizistikstudium und nicht ganz erfüllten Erwartungen im Rahmen eines anderen Zeitschriftenprojekts wollten wir es gleich mal selbst probieren.
Dass wenige Wochen später dann tatsächlich die erste Ausgabe von The Gap erschienen ist, liegt nicht nur an Thomas’ Idee, sondern zu großen Teilen auch an seiner Überzeugungskraft: Befreundete, teils sogar verwandte Unternehmer aus dem Waldviertel finanzierten damals im Vertrauen auf sein Wort die erste Ausgabe des Blatts.
The Gap #1: Blur und Geschnetzeltes
20 Jahre später machen das Font-Wirrwarr und die schlecht eingescannten Bilder natürlich einen eher dilettantischen Eindruck, aber für uns war das damals durchaus eine Leistung. So ganz ohne Layoutkenntnisse und Produktions- bzw. Redaktionserfahrung. Dazu – in den meisten Fällen – unsere ersten selbstverfassten Artikel überhaupt: über Blur, Kula Shaker, Tricky und die steirische Band Sans Secours (die letzten beiden vom hochgeschätzten Holger Fleischmann, dem dritten Redaktionsmitglied der allerersten Stunde) sowie über die beiden Filme „Crash“ und „Trainspotting“. Ein Rezept des Monats – Indisches Geschnetzeltes – gab’s auch.
Wir waren jung, hatten große Ideen und noch wenig Ahnung. Vor allem hätten wir uns wohl in den langen Nächten ohne Schlaf, in denen dieses erste Heft entstanden ist, im Traum nicht vorstellen können, dass es The Gap 20 Jahre danach immer noch geben sollte. Der Dank dafür gebührt jenen zahllosen Menschen, die das Magazin seitdem gelesen, mit Inhalten gefüllt, gestaltet, auf die eine oder andere Art weitergedacht oder sonst irgendwie unterstützt und letztlich auch zu dem ihren gemacht haben. Danke dafür!
The Gap feiert sein 20-jähriges Bestehen. Die gesammelten Beiträge zum Thema findet ihr hier.