It's hip to be square

The world in Flachgau is too small for The Makemakes. Mit zwei Singles schielen sie schon nach Hollywood. Eigentlich könnte sich das ausgehen.

Platz Zwei in Österreich. Wie sehen die Pläne für jenseits der Alpen aus? Nächster Halt Schland? Wie geht ihr das an?

Schlaaaand! Mal sehen. Wir lassen das jetzt auf uns zukommen. Es läuft hier ja gerade alles recht prima. Es ist natürlich Tatsache, dass die Revenues, die wir im kleinen Österreich erzielen können, verbessernswert sind, aber wir sind rundum zufrieden hier. In Italien sind wir ja schon angekommen – eine sehr Rock-affine Nation übrigens…

Ihr wart bei Red Bull Music und auf Servus TV, wie kam’s, geht man in Salzburg halt mit der Dose?

Die Dose befruchtet die lokale Wirtschaft und Kreativität ungemein. Ich möchte gar nicht daran denken, wie es hier ohne diesen Multiplikator aussehen würde. Alles in allem finde ich die Idee, Menschen in der direkten örtlichen und sozialen Umgebung eines Konzernsitzes unter dem Vorzeichen von Win Win zu fördern, äußerst solidarisch und vor allem zeitgemäß.

Man "geht halt nicht mit der Dose", sondern man teilt eine Vision. Eine Vision von Qualitätsbewusstsein, internationaler Konkurrenzfähigkeit und Nachhaltigkeit, ein Wort bei dem der Hinweis, dass es "overused" ist übrigens schon selbstbedingend ist…

Außerdem sind wir alle mächtig stolz darauf das einzige Bundesland mit eigener Luftwaffe zu sein.

War der Videodreh zu “Million Euro Smile” das Forderndste, das ihr bisher für die Band gemacht habt? Wenn nicht, was dann?

Das war schon krass. Brutal dreckig, irrsinig repetitiv und VOR ALLEM in der Postproduktion auch für die Leute im Team eine Sache, die zig schlaflose Nächte bereitet hat. So schnell schnell Greenscreen funktioniert das nicht. Da wurde noch getrickst und gezaubert, was das Zeug hält und wir waren wirklich in jeden Schritt miteingebunden, weil das Team mit dem wir gearbeitet haben immer sehr bemüht war, unsere Vorstellungen genauestens umzusetzen. An dieser Stelle nochmals Danke!

Briten können ja recht böse sein, wenn es um Nicht-Natives geht, die auf Englisch singen. Wie vermeidet ihr beim Gesang wie eine typisch österreichische Band oder zu klingen?

Die Frage spricht für sich. Den meisten fällt das was wir lyricsmäßig machen nämlich gar nicht auf – bzw. es wird als selbstverständlich hingenommen. Englische Texte, die in Aussage und Aussprache auch der Prüfung eines Natives standhalten sind in unserer Musiklandschaft aber leider Mangelware. Das Stichwort dabei lautet "colloquial language". Viele Nicht-Native-Speakers setzen ihnen fremde Sprachen gleich ein, wie ihre eigene Muttersprache. So funktioniert’s aber nicht. Sprache ist lebendig und nicht mathematisch. Die reine Übersetzung wird nicht funktionieren, weder in Stilistik, noch im Ausdruck. Man muss in einer Sprache denken und leben.

Die Lektüre von Schriftstellern, die sowohl den Geist als auch die Ausdrucksweise ihrer Sprache bis heute beeinflußt haben sind mir dabei wichtig. Henry Miller, Lawrence Durrell, Hemingway, Oscar Wilde, und sogar "The Secret Diaries of Adrian Mole", sowie Pop-schmoof von Snoop Dogg und Justin Timberlake sind Bestandteile meines Rezepts.

Ganz am Ende steht natürlich ein gutes Gehör und das Vermögen Kritik einstecken zu können. Mein Fazit: Mit Hilfe der eben genannten Überseebanausen, einem Satz grossen Ohren und gehöriger Kasteiung werde ich auch noch die Briten unserer gnädig stimmen… lol

Euer Katy Perry-Cover hat fast eine Million Klicks auf Youtube, ist sehr professionell gefilmt und abgemischt. Auch die anderen Videos sind nicht ganz ohne Budget ausgekommen. Wer hilft euch da? Daddy? Didi? 11 Freunde?

Es grassieren die wildesten Gerüchte, woher wir eigentlich das Geriebene für unsere Produktionen beziehen. Diese reichen von meinem vermeintlichen Vater in Hollywood bis hin zum Oberbefehlshaber der Salzburger Luftwaffe. Die Wahrheit ist, dass wir vor zwei Jahren mit einem Kredit dick in den USA investiert haben. Colorado und Washington State liegen da speziell in unserem Focus. Wir konnten da in nur in den letzten zwölf Monaten unser Kapital vervierfachen.

Wer weiß, vielleicht können wir ja bald auch was in die heimische Landwirtschaft pumpen. Ausserdem haben wir gerade einen Lizenzvertrag mit einer namhaften Brauerei abgeschlossen. Wir sind eben recht unternehmerisch unterwegs und lassen absolut nichts aus.

The Makemakes sind mittlerweile bei Sony BMG unter Vertrag. Ein Album ist in Vorbereitung. The Makemakes spielen auch beim FM4 Frequency Festival beim Red Bull Brandwagen. Wir verlosen eine Bag mit Shirt. Mail mit Betreff "Brand Makemakes" an gewinnen@thegap.at

themakemakes.com

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