Jugo Ürdens über dies, das und „DiesDas“

Diesen Freitag feiert Jugo Ürdens den Release seiner neuen EP „DiesDas“ im Prime Club. Wir haben mit ihm über Akademiker, Cola und seinen persönlichen Kanye-West-Moment gesprochen.

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© Ry No

Jugo Ürdens versüßt seit 2016 die österreichische Rap-Szene. Wortwörtlich: Auf seiner ersten EP „Adje“ war eine Hymne auf Coca Cola zu hören, im Videoclip zu „DiesDas“ werden Manner-Schnitten so hart gefeiert, dass man vom Zusehen Diabetes bekommt. Durch den Erfolg des Songs „Österreicher“ und die Anspielung in seinem Namen erhielt der Rapper vor allem Aufmerksamkeit wegen seiner mazedonischen Wurzeln. Dabei kann Jugo Ürdens mehr: Rappen wie ein Junge von der Straße, Ironie in feinster Manier anwenden und dabei wirklich gut unterhalten. Wir haben kurz vorm Release seiner zweiten EP mal nachgefragt, um zu verstehen, wie sich Ironie und Gangster-Rap vereinen lassen.

Während dein Song „Trainer“ sich eher in die Stilistik des soliden Straßen-Raps einordnen lässt, vermittelt der Clip zu „DiesDas“ Hipster-Ästhetik. Du thematisierst in dem Song auch den Zwiespalt „zwischen Gastarbeiter und Akademiker.“ Kannst du dich einer der beiden Rollen mehr zuordnen?

Auf jeden Fall eher Akademiker.

Du bist mitunter Cover-Gesicht und in deinen Videos wirst du von Labels wie Hvala Ilija ausgestattet. „Wird das mit dem Rappen nichts, werd ich Model“ – ernst gemeinter Plan B?

Nein, fürs Modeln bin ich zu klein und hab einen zu großen Bauch.

Wenn du dich für den Rest deines Lebens zwischen Cola oder Manner-Schnitten entscheiden müsstest, was würdest du wählen?

Definitiv Coca Cola!!!

Du sagst zwar, du möchtest keinen politischen Rap machen, aber deine Songs stecken voller ironischer Anspielungen. Sind die wirklich nur als „Witz“ gemeint oder verstecken sich da doch kleine, moralische Fingerzeige?

Ich bin mit gehobenem Zeigefinger auf die Welt gekommen, ohne Scheiß jetzt. Du willst privat nix mit mir zu tun haben, weil ich dir nur Moralpredigt über Moralpredigt halte!

Du wirkst im Bezug auf dein künstlerisches Schaffen immer sehr bescheiden. Aber mal ehrlich: Auf einer Skala von 1 bis 10, wie Fame bist du?

1,5

Deine Songs transportieren das Frauenbild des Gangster-Raps. Wie hältst du es denn mit den Frauen?

Ich bin in Wahrheit voll der Romantiker ? … aber das soll keiner wissen.

Wie kam es zum Feature mit SemKoo beim Song „Ajde“?

Das war mein persönlicher Kanye-West-Moment. Ich war im Studio und es hat eine Bridge gefehlt. Da hab ich eiskalt seinen größten Hit eingesungen. Hab ihm dann auf Facebook geschrieben und ihm den Song geschickt, um zu klären ob das passt oder ob ich es löschen soll. Er meinte dann: „BRUUUUDER ABNORMALER SONG! WENN DU WILLST SING ICH DIR AUCH DIE BRIDGE UND DIE HOOK EIN !!“ Dann waren wir die Woche darauf im Studio und haben das aufgenommen. War sehr toll alles.

Auf der neuen EP hört sich alles ein bisschen mehr nach Balkan-Beats an. Eine Hommage an deine Wurzeln? Setzt du dich viel mit Musik aus Südosteuropa auseinander?

Ich will da jetzt nicht aktiv meine Herkunft mit einbringen. Ich find diesen Sound einfach ziemlich geil, deshalb ist das da auch öfters vertreten.

Was gefällt dir selbst bei „DiesDas“ am meisten?

KUNST! ich find das ist bis dato mein bester Song. Ehrlich jetzt, der ist richtig artsy und sogar noch gut! Genau das, was er sein soll. Also ich würde ihn hören, wenn ich ihn nicht selbst gemacht hätte!

 

Die EP „DiesDas“ von Jugo Ürdens erscheint bei Futuresfuture. Die Release-Party findet am 2. Juni 2017 im Prime Club statt. Zum Facebook-Event geht es hier.

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