Alle Jahre wieder blickt unsere Redaktion auf die musikalischen Highlights der letzten zwölf Monate zurück. Mit streng subjektivem Blick. Was Kami Kleedorfer 2020 musikalisch bewegt hat, könnt ihr hier nachlesen.
Songs des Jahres 2020
Ykonosh »Amazonia (Just Emma-Remix)« (Underyourskin Records)
Mind-blowing! Leider nie im Club gehört, weil zu spät erschienen. Jedenfalls gehört schon eine gewisse Sturheit dazu, sich gute zehn Minuten lang mit dem Modulieren einer Bassline zu beschäftigen.
K.E.E.N.E. & Jackie Plummer »Why Do You Worry« (Cacao Records)
Das ursprünglich aus Panama stammende Brüderpaar stellt fortlaufend den perfekten Riecher für deepe und treibende Tracks unter Beweis.
Sangeet »Sparkles From Venus (Menachem 26 Remix)«
Welche Power man aus 110 BPM rausholen kann, zeigt der mitreißende Remix eines Tracks von Sangeet, einem der umtriebigsten deutschen Produzenten mit einem Faible für indische Klänge.
Autonomi »Games« (Stripped Down Records)
Die Spezialität von Labelchef Claudio Ricci ist es, noch relativ unbekannte ProduzentInnen auf Stripped Down Records zu signen. Der kantig-techige Sound von Autonomi passt hier perfekt.
Nina Simmons »Jukung« (Plurpura Records)
Der eklektische Sound des italienischen Duos vermittelt ein Gefühl von Wärme, Strandbar und Schirmchencocktail. Das perfekte Anti-Depri-Programm.
Bigz & Soire ft. Ersin Ersavas »Babel (Rebeat Remix)« (Shango Records)
Selten gibt es einen Release, bei dem die Wahl des Lieblingstracks so schwer fällt wie bei dieser EP des griechischen Labels Shango Records. Original und Remixes sind alle deep, garniert mit einem Hauch exotischer Gitarre.
Enduro Disco »Love Me More (Strip Dub)« (Exploited)
Im Output des Labels finden sich über die Jahre hinweg viele House- und Nu-Disco-Perlen wie dieser Track von Enduro Disco.
Jiggler »Sparkles« (Stil vor Talent)
Jiggler schafft es, seinen elektronischen Geräten einen Hauch Organisches abzuringen. Beide »Out Of The Dark«-EPs haben herrlich deepe Tracks zu bieten.
Paul Baule »Ending« (Rebellion der Träumer)
Baule groovt mit gemächlichen 110 BPM, aber dennoch sehr edgy, vor sich hin; da möchte man einfach auf »endless loop« stellen.
Jazz Against The Machine feat. Ennez & Paloma G »Loser (Franksen’s Refix Edit)« (Poets Club Records)
Okay, Jazz-Coverversionen von Hits sind nun wirklich keine Seltenheit. Aber die Unvoreingenommenheit den Songs gegenüber ist schon mal ein Pluspunkt und dann kommt auch noch die Kreativität der Remixer dazu.
Eternal Moment »I Miracle« (Pipe & Pochet)
Bestes Beispiel dafür, dass treibende, fast schon technoide Beats auch bei ziemlich gemütlichen 114 BPM wunderbar funktionieren. Das kalifornische Label Pipe & Pochet ist immer wieder für eine Überraschung gut.
Auch nicht schlecht:
Kruder & Dorfmeister »1995«
Ganz ehrlich, ich habe das Aufwärmen von verschollenen Tracks der beiden Ikonen nicht wirklich verstanden. Medial ist der Nachzügler jedenfalls gut angekommen, kommerziell hoffentlich auch.
Nicolas Godin »Concrete And Glass«
Schmuseweicher Elektro-Pop für die Badewanne. Dass man das Duo Air, von dem Godin der eine Teil war, noch durchhört, ist fein und mehr Vorteil als Altlast. Lang lebe der Vocoder!