Kennst du österreichische Fotografinnen?

Die Grazerin Inge Morath war eine der ersten Fotografinnen, die sich bei internationalen Agenturen durchsetzen konnte. Ein 7,5 Tonnen schwerer Truck macht sich mit einer Foto-Ausstellung auf Spurensuche: »Danube Revisited – The Inge Morath Truck Project«.

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9 renommierte Fotografinnen wollen es möglich machen: Eine mobile Ausstellung begibt sich auf die Spuren der berühmten Fotografin Inge Morath. Eine 2.700km lange Reise durch 10 Länder mit einem umgebauten Lastwagen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Grazerin als Bildredakteurin für die amerikanische Informationsagentur »Heute« in München zu schreiben – Begleittexte für den Fotografen Ernst Haas. Die Österreicherin arbeitete seit den 1950er Jahren u.a. für die Magazine »Paris Match«, »Vogue« und die Foto-Agentur »Magnum«. Für letztere war sie in Ländern wie Mexiko, Iran, Irak, Jordanien und eben auch entlang der Donau unterwegs.

»Ich liebe Reisen. Reisen, auf denen der Weg von A nach B einem erlaubt, tiefer zu gehen. An einem Tag im Mai 1958 wurde mir klar, dass die Reise vom Ursprung der Donau bis zu ihrem Ende eine dieser Reisen war, die man unbedingt gemacht haben muss.« Inge Morath, Magnum-Fotografin (1923 – 2002)

1955 wurden die Grazerin gemeinsam mit Eve Arnold die ersten weibliche Mitglieder bei »Magnum«, das bis heute eine männerdominierte Agentur geblieben ist. Wie viele Angestellte arbeitete sie auch als Standfotografin an unzähligen Filmsets. Die bekanntesten sind John Hustons »Moulin Rouge« oder »Misfits« – wo sie auch ihren späteren Ehemann Arthur Miller kennen lernte – und »The Unforgiven« mit Audrey Hepburn.

Frauen in der Fotografie

Aufgrund ihrer jahrzehntelangen Arbeit bei Magnum, wurde 2002 ihr zu Ehren – in Kooperation mit der »Magnum Foundation« – der »Inge Morath Award« ins Leben gerufen. Dieser zeichnet seitdem Fotografinnen aus, um sie dabei zu bei der Fertigstellung einer langfristigen, dokumentarischen Fotoreihe zu unterstützen. 2012 gewannen die amerikanische Fotografin Isadora Kosofsky für ihr Bilder aus »The Tree« und »The Existence«, das Jahr davor die Chinesin Zhe Chen für ihr Projekt »Bees«.

Die Idee hinter Danube Revisited ist, Moraths Fotografien an den Ort ihres Ursprungs zurückzubringen, in die Städte und kleinen Dörfer, an denen sie aufgenommen wurden. Diese Reise soll auch weibliche Dokumentarfotografie näher bringen, es ist ein Projekt von Frauen, für Frauen.

Vor Ort werden zielstrebigen Fotografinnen die Möglichkeit geboten, das Projekt zwei Tage lang zu begleiten, mitzudiskutieren und ein Portfolio zu erstellen. An die besten werden dann vier Stipendien vergeben, das bedeutet, die Fotografinnen dürfen das Projekt fünf Tage lang begleiten und mitgestalten und ihre Arbeiten werden am Ende im Fotosammelband mitpubliziert. Außerdem wird die Tour filmisch und fotografisch dokumentiert. Dies wird von dem Verein Fotohof organisiert, der auch in den 1990er Jahren Moraths Donaufahrt koordinierte, sowie ihre Monographie »Donau« publizierte.

Finanzielle Mittel werden mittels Crowdfunding auf Kickstarter gesammelt. Das Ziel von $50,000 ist schon überschritten worden. Am 7. Juli bis 11. August wird die Lastwagen-Ausstellung von Donaueschingen bis zum Schwarzen Meer unterwegs sein.

Unterstützen kann man das Projekt noch bis zum 8. Juni 2014 hier.

danuberevisited.com

fotohof.at

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