Konzertfotos: Jon Hopkins in der Arena Wien – Auf der Suche nach dem schwarzen Loch

Jon Hopkins war gestern in der übervollen Arena zu Gast. Und auch wenn man großer Fan seiner Musik ist – man hätte sich am liebsten an einen anderen Ort gewünscht.

Im Mai 2018 veröffentlichte der britische Musikproduzent mit »Singularity« sein fünftes Studioalbum und knüpfte damit nahtlos – vielleicht sogar zu nahtlos – an sein Meisterwerk »Immunity« an. Das neue Album spielt weiterhin mit der Divergenz zwischen laut und leise, zwischen harmonisch und treibend, zwischen Tanzen und Zur-Ruhe-Kommen. Diese Gegenseiten gleichberechtigt in einem Auftritt unterzubringen, ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach – vielleicht ein Grund, warum die Erwartungen vieler gestern Abend enttäuscht wurden, einige andere aber begeistert vor der Bühne tanzten und johlten.

Rund eine Stunde lang dauerte die Show, bei der Jon Hopkins neben seinen neuen Tracks auch einige ältere Klassiker spielte.

Die quälende Frage, die sich auch aufgrund der mittelmäßigen Visuals und der für EDM-ferne Musikfans fast unangenehmen Bühnenperformance zweier Tänzerinnen im Fluglotsenstil danach auftat, war: Macht Jon Hopkins live Sinn? Ist diese sehr druckvolle und wenig innovative Show für einen Donnerstagabend geeignet? Manchmal hätte man sich durchaus gewünscht, die Singularität würde greifen, das schwarze Loch würde einen einsaugen und auf der Couch neben dem Plattenspieler wieder ausspucken, damit man die Musik des britischen Produzenten in einer – natürlich rein subjektiv betrachtet – angenehmeren Atmosphäre genießen kann.

Wer voller Tanzwut in die Arena gestürmt ist, sich von wenig Platz im Saal nicht beirren ließ und mehr in Party- als in Konzertstimmung war, ging gestern vermutlich glücklich nachhause. Allen anderen bleibt noch immer das eigene Wohnzimmer.